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Vor zehn Jahren

Im September 1969 feierte die Bremer Stadthalle ihre Eröffnung. Vor zehn Jahren warf die taz die Frage auf: Warum hat Bremen eine Stadthalle? Antwort in der offiziellen Stadthallen-Chronik: Richard Boljahn, damals Geschäftsführer der Neuen Heimat und DGB-Chef sowie Fraktions-Chef der SPD in der Bürgerschaft, wollte es so. Aber die Kosten rannten weg, wer hatte schon daran gedacht, dass die Bürgerweide eigentlich eine Wanderdüne ist, als Baugrund betrachtet. Bürgermeister Wilhelm Kaisen winkte ab, sagte: „Richard, das wird nichts mit deiner Halle.“ Das hatte Boljan geärgert. Der taz erklärte er damals, warum: „Ick bin Kulturbanause, ick wollte das für uns alle, mit Sport, viel Sport, und buntem Trallala, was jeden freut, besonders alle um Bremen rum. Siehste, nur so können wir auch hier von Oberzentrum schnacken.“ Boljahn 1969 zum Bürgermeister: „Willem, du musst zustimmen oder deinen Hut nehmen.“ Aus der Geschichte weiß man: „Willem“ nahm nicht seinen Hut. Erster Aufsichtsratsvorsitzender der Stadthallen-GmbH wurde Richard Boljahn.

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