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Vor zehn Jahren

September 1939, erster Schultag in der Bremer Fischerhuder Straße. „Meinen ersten Schultag hatte ich lange herbeigesehnt. Ich muss wohl voller Illusionen gewesen sein. Indessen begann der Tag mit einer Katastrophe, weil ich die verhassten wollenen Strümpfe anziehen musste. Und dann war es fürchterlich langweilig, in einem dunklen, unfreundlichen Raum herumzusitzen. Wahrscheinlich war ich von düsteren Ahnungen geplagt, dass mich in meinem Politikerinnenleben oft ähnliche Gefühle quälen sollten. Die Krönung des Tages war dann der Gang zum Fotografen; so fein angezogen, Ranzen und Brottasche aus echtem Leder, die freudige Aussicht auf den Inhalt der Schultüte, wenn nur die Strümpfe nicht so gekratzt hätten ...“ So erinnerte sich Ursula Kerstein, damals Frauenbeauftragte, vor zehn Jahren in der taz an ihren ersten Schultag.

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