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Vor zehn Jahren

Der kulturpolitische Sprecher der Bremer CDU hieß vor zehn Jahren Bernt Schulte und ging leicht auf Distanz zum Musikfest. Der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft hatte wieder mal per „Tischvorlage“ eine Million Mark nachbewilligen müssen, zahlbar aus dem Schuletat. Die Kulturdeputation habe zugestimmt, stand auf dem Zettel, auch die CDU, wurde dem Haushaltsausschuss erzählt. Bildungssenator Horst-Werner Franke musste sich später für die Notlüge entschuldigen. „Das Rathaus verteilt kulturelle Duftnoten, das verantwortliche Ressort hat aber kein Gesamtkonzept für die Kulturförderung in Bremen“, fasste Schulte seine Kritik zusammen. Die Kultur-Deputation habe das Musik-Fest nie beschlossen, von Haushaltsmitteln, erinnert sich Schulte, sei zu Beginn nicht die Rede gewesen. Solange für „Breitenarbeit“ und die bremische kulturelle Infrastruktur so wenig Geld im Kultur-Etat sei, seien die „Duftnoten“ des Rathauses nur ein „Produkt von Zufälligkeiten“. Auch der Kultursenator habe eingeräumt, das Rathaus habe ihm das Musikfest eingebrockt. „Ich glaube, dass das Rathaus hier größenwahnsinnig war“, erklärte Schulte. Es fehle ein politisch Verantwortlicher für das Projekt des Musik-Festes.

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