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Vor zehn Jahren

Bernt Schulte, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, proklamierte vor zehn Jahren in einer Pressekonferenz, die ihm seine Fraktion zugestanden hatte, dass der Bremer Kulturetat im Lauf der zehn Jahre bis 1999 Schritt für Schritt um letztlich 100 Mio. Mark aufgestockt gehört. Kultur koste nämlich nicht nur, sondern spiele auch ein und außerdem erhöhe sie die Anziehungskraft einer Stadt für die neuen Mittelschichten und damit für die Umsatzsteuer. Breiten- und Spitzenkultur seien dabei wechselseitig voneinander abhängig. So schlug der CDU-Politiker vor, den Kulturhaushalt, der bisher nie über 1,6 Prozent des Gesamtetats herauskam, im Lauf der nächsten zehn Jahre auf die 3 Prozent, die der Deutsche Städtetag fordert, aufzustocken. Die Freie Kulturszene sollte damit aus der Grauzonenfinanzierung durch Lottomittel und ABM-Maßnahmen heraus. Genauere Vorstellungen darüber, wo das Geld herkommen soll, ob Umverteilung, ob Mehrverschuldung, gibt es noch nicht. Schulte schloss allerdings auch eine höhere Verschuldung für den guten Zweck nicht aus, berichtete die taz vor zehn Jahren.

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