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Vor zehn Jahren

Die Zeit sah „eine Chance des Fortschritts“ vor zehn Jahren und die Zeitschrift Cosmopolitan für die Frau ab 2.000 (netto) fragte rhetorisch „Warum wird sie verhütet?“. Gemeint war jeweils die neue Pille des französischen Pharmakonzerns Roussel-Uclaf, die RU 486, die auf hormonellem Wege Schwangerschaften abbricht.

30.000 Frauen hatten in Frankreich bis Ende 1989 auf diesem Wege abgetrieben, 95 Prozent erfolgreich, bei 1.500 Frauen wurde ein zusätzlicher, operativer Eingriff nötig. Die Frankfurter Hoechst AG befürchtete die gleichen Produktboykotte der AbtreibungsgegnerInnen wie die französische Tochterfirma. In Bremen hat sich die Pro Familia des Problems RU 486 angenommen. Dort ist man sicher, dass die Pille auch in der BRD kommt. Dem Verein „für Sexualberatung und Familienplanung“ liegt eine erste Studie vor, die die Wirkung der Pille bei 2.000 Frauen untersucht. Hanna Staud von der Pro Familia: „Wir haben uns ein wenig gewundert, mit welch hoher Akzeptanz die Pille hier in den Medien begrüßt wurde“. Hanna Staud führte das auf mangelnde, humane Alternativen beim Schwangerschaftsabbruch zurück.

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