: Vor zehn Jahren
Mit fröhlichen Leuten ist im Gottesdienst nichts anzufangen“, berichtete die taz vor zehn Jahren. „Den Nachgeschmack von Brombeermarmelade im Mund, ein wachsweiches Frühstücksei im Bauch und das Bild einer schönen Frau im Kopf einfach selbstvergnügt durch Buntglas in die Sonne blinzeln – das passt ungefähr so gut wie ein Erzbischof in vollem Ornatwichs auf eine Segelyacht. Guter Gottesdienst setzt zergrübelte Zerknirschtheit der Gemeinde voraus.“ Schaffte es Pastor Lohse in „Unser Lieben Frauen“ dennoch? Der Predigtbesucher der taz kam zur Erkenntnis: „Brombeermarmelade, weiche Sonntagseier und scharfe Frauen/Typen sind keine Selbstzwecke für die Frühlingsgefühle still und selbstvergnügt Gottloser. Sie haben ihren Sinn nur als platonische Zeichen des Ewigen, als Gottesbeweise, die uns am schönsten treffen, wo wir am tiefsten durchhängen.“
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