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Vor zehn Jahren

„Du, ich hab'– dein Bild bei der Polizei im 'Verbrecheralbum– gesehen!“ Damit konnte vor zehn Jahren eine Bremerin, die bei der Polizei auf der Kartei-Suche nach einem Handtaschen-Dieb gewesen war, ihren Freund überraschen. Der Bekannte fand das gar nicht witzig. Der eingeschaltete Landes-Datenschutzbeauftragte, Dr. Alfred Büllesbach, stellte bei seiner Prüfung erstaunt fest: Glatt 106.000 Menschen allein aus der Stadt Bremen sind wegen „erkennungsdienstlicher Behandlung“ (ED), also mit Foto und 10 Fingerabdrücken, in der Polizeikartei gespeichert. „Ich bin über diese Zahl sehr erschrocken“, bekannte Büllesbach.

Heute hört man weniger Beschwerden vom Datenschutzbeauftragten – Fortschritt des Datenschutzes oder fehlende Kontrolle?

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