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Vor zehn Jahren

Wie wichtig der Erhalt des Bundeslandes Bremen ist, darüber ließ sich vor zehn Jahren in der taz bremen der damalige taz-Redakteur und das heutige Sprachrohr von Bürgermeister Henning Scherf (SPD), Klaus Schloesser, im Gegensatz zur hohen Politik auf eine recht plausible Art und Weise aus. So schrieb er unter dem Titel „Landesbedürfnisanstalt“: „Wir bleiben frei, und wir wissen, warum. Können Sie sich ohne Schaudern den Tag ausmalen, an dem Sie auf Ihre geliebte Bremer Landleberwurst verzichten und stattdessen einen Stadtstreich-Aufstrich gleichmäßig auf Ihren Stullen verteilen müss-ten? Oder den, an dem schlagartig alle Bremerland-Joghurts aus allen Kühlregalen unseres gewesenen Landes verschwinden, um einem surrogaten Stadt-Joghurt Platz zu machen? Nein? Wir auch nicht! Und deshalb gilt: Bremen muss irgendwas mit „Land-“ bleiben! Nicht auszudenken, wenn eines Tages Dutzende frisch degradierter Stadtarbeiter die Speckflaggen einholen und Behörden-Schilder austauschen müss-ten: „Stadtamt für Verfassungsschutz“. Lächerlich. „Stadtzentrale für politische Bildung“ und erst „Stadtmedienanstalt“ – wenn sich da ein Zugereister reinverirrt, der sucht glatt die Spülung. Und dann erst die Menschen hierzulande! Tausende heimlicher Lebensplanungen schlagartig zerstört. Statt Landesbeauftragter für den Datenschutz oder Staatsrat oder Landtagspräsident könnte man in Bremen höchstens noch Filialleiter bei Tengelmann, Stadttheater-Direktor oder städtischer Bademeister werden. Nein: Solange der Roland steht, bleibt Bremen frei.“

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