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Vor zehn Jahren

Nichts ging mehr in Bremens Innenstadt vor zehn Jahren. „Stadt statt Auto“ forderten über 200 Menschen auf einer Demonstration vom Brill durch die Martinistraße zur Domsheide. Dabei sperrten sie die Brillkreuzung zwanzig Minuten für den Autoverkehr. Nur Bus und Bahn wurden durchgelassen. „Straßenbahn statt Autowahn“ verlangten sie bei dem bunten „Straßenspektakel“ mit Sambatrommeln und Straßentheater. Später besetzten sie auch die Ecke Langenstraße / Martinistraße. Peter Sauer, vom Veranstalter, dem „Bündnis Verkehrsinitiativen“, erklärte damals: „Das Auto zerstört den Lebensraum Stadt und verschmutzt unsere Luft. Die Bremer Verkehrspolitik, die bis jetzt das Auto in den Mittelpunkt stellt, muss umdenken.“ Fußgänger, Fahrradfahrer, Bahn und Bus sollen in Zukunft Vorrang haben. „Trassen wie die Martinistraße zerschneiden die Stadt. Wir möchten eine autofreie Innenstadt, die wir wieder zu Fuß erleben können.“ Die gestauten Autofahrer bekamen Lollies. Doch das konnte die meisten nicht beruhigen. Irgendwie wie heute. Wie berichtet, hatte sich die große Koalition geweigert, an dem europaweiten autofreien Tag teilzunehmen – im Gegensatz zu 60 anderen deutschen Städten.

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