: Vor zehn Jahren
Der schon ergraute Prinz war erst als letzter Redner vorgesehen. Als Casimir J. Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg kurz vor Mitternacht anno 1990 in der noblen Schalterhalle der Sparkasse am Brill ans Rednerpult trat, hatte der 86er St. Emilion-Chateau bei ihm wie seinem Auditorium schon Wirkung gezeigt: Prinz Casimir, der Präsident der Umweltstiftung WWF, warf sein Manuskript über den Haufen und improvisierte. Zusammen mit Bremens Umweltsenatorin Eva-Maria Lemke-Schulte wollte der Prinz an diesem Abend für ein Öko-Sponsoring zugunsten der Wümmewiesen werben. Das tat er dann auch: So richtete der Prinz den Appell an die illustre Gesellschaft, „die Natur, die uns der liebe Gott gegeben hat, zu erhalten“. Außerdem lasse sich solch ein Engagement für die Wümmewiesen schließlich von der Steuer absetzen.
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