Von der Abschiebung bedroht: Obamas Tante erhält Asyl in USA
Die kenianische Tante des US-Präsidenten, Zeituni Onyango, hat in den USA politisches Asyl erhalten. Obama selbst hatte sich aus dem juristischen Verfahren offenbar herausgehalten.
WASHINGTON dpa | Eine kenianische Tante von US-Präsident Barack Obama hat Asyl in den USA erhalten. Ein Einwanderungsrichter in Boston (Bundesstaat Massachusetts) erteilte der 57-jährigen Zeituni Onyango eine Aufenthaltserlaubnis - das Ende eines sechsjährigen juristischen Tauziehens. Onyango will nun als nächstes eine Arbeitsgenehmigung beantragen, berichteten US-Medien am Montag unter Berufung auf einen ihrer Anwälte.
Obama selbst hatte sich nach Angaben des Weißen Hauses gänzlich aus dem juristischen Verfahren herausgehalten: Der Präsident sei der Ansicht, "dass die Sache ihren normalen Lauf nehmen sollte".
Onyango, eine Halbschwester von Obamas verstorbenem kenianischen Vater, war im Jahr 2000 in die USA gekommen und hatte erstmals 2002 wegen Gewalt in ihrem Heimatstaat Kenia politisches Asyl beantragt. Ihr Ersuchen wurde 2004 zurückgewiesen und ihre Ausreise angeordnet, aber Onyango blieb trotzdem im Land. Sie lebte zurückgezogen in einer Sozialwohnung in Boston, bis ihr illegaler Status 2008 im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs ihres Neffen bekanntwurde.
Ende 2008 beschloss der zuständige Einwanderungsrichter, das Immigrationsverfahren neu aufzurollen. Er erteilte Onyango bis zur abschließenden Entscheidung eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung. Im vergangenen Februar erschien sie in einem Rollstuhl zu einer gerichtlichen Anhörung. Dabei nannte sie nach Medienberichten auch gesundheitliche Gründe für ihren Wunsch, im Land bleiben zu dürfen.
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