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Von Pellkartoffeln und „Strammen Jungs“

■ Mit „Scharfmacher“ kommt das erste schwule Kochbuch auf den Markt

Unter dem peperonischarfen Titel „Scharfmacher“ soll in wenigen Wochen das weltweit angeblich erste „schwule Kochbuch“ erscheinen. Auf 192 Seiten hat der eher leicht- als schwergewichtige Autor Micha Schulze die Lieblingsrezepte von Stars und Sternchen der deutschen Szene zusammengetragen, teilte jüngst Martin Zang vom Berliner Verlag Bruno Gmünder mit.

„Suppenhuhn der ersten Stunde“ ist Hella von Sinnen. Welches „Ulknudel“-Fertiggericht die aus Funk und Fernsehen bekannte Vorzeigelesbe empfiehlt, ließ Martin Zang vorerst nicht aus der Suppentüte. Doch ein weiterer Blick in die Töpfe schwuler Hobbyköche offenbart kulinarische Kreationen der für ihre Gastfreundschaft bekannten Diven und Schwulen- Lieblinge Marlene Dietrich sowie Zarah Leander.

Moderator(in) Lilo Wanders rät in der Anfang März erscheinenden Rezeptesammlung, die Nachwirkungen einer feucht-fröhlichen Nacht mit einem zünftigen „Katerfrühstück“ zu bekämpfen. Neben aufwendigen Menüs, deftiger Hausmannskost und vegetarischen Speisen enthält das Kochbuch aber auch einige Quickies. „Schnellgerichte für den hektischen Mann“, wie es Martin Zang formuliert. Danach schwört Charlotte von Mahlsdorf auf „Pellkartoffeln mit Quark“. Der Kölner Regisseur Walter Bockmeyer dagegen hält es mit den vielversprechenden „Strammen Jungs“.

Kochbuch-Autor Micha Schulze hat in seiner Rezeptesammlung natürlich auch an üppige Gelage gedacht. Rezepte für ein romantisches Rendezvous bei Kerzenschein und so kommen unter anderem von der Gruppe „Rosenstolz“.

Wer nicht nur auf Männer, sondern auch auf Süßes steht, dürfte bei den Desserts des properen Entertainers Dirk Bach auf seine Kosten und Kalorien kommen. Die Rezepte für Cocktails und anderes Hochprozentige stammen von renommierten deutschen Barmixern.

„Bekanntlich wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird, und so darf man kein klassisches Kochbuch erwarten“, beschreibt Zang vom Verlag Bruno Gmünder die Novität auf dem Buchmarkt. Die Rezeptesammlung sei vielmehr ein humorvolles Buch von Schwulen für Schwule. Na denn: Guten Appetit! dpa/wahn

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