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Vom schönsten Schwein zum Höhlenpferd

■ Gunther Lerz in der Galerie Morgenland: Purpur Rausch II und Höhlenbilder 93

Schon als 7jähriger verzeichnete Gunther Lerz seine erste Veröffentlichung. Beim Wettbewerb „Wer zeichnet das schönste Schwein?“ gewann er den 1. Preis, die Zeichnung erschien gar in der „Deutschen Bauernzeitung“. In der Lehre als Forstarbeiter sammelte er „Erfahrungen mit und in der Natur“ und wurde danach Buchhändler. Der in Erfurt lebende Gunther Lerz begann als Autodidakt in der Ex-DDR. Heiner Studt von der Galerie Morgenland, die die Arbeiten von Gunther Lerz zeigt, sagte zur Eröffnung von Purpur-Rausch II und Höhlenbilder 93, wie leicht man in der DDR in den Untergrund geriet: Eine ungenehmigte Ausstellung imeigenen Heim genügte, um sich strafbar zu machen. Daß Gunther Lerz zwar „nicht unpolitisch“, aber „kein Revoluzzer“ ist, wie er sagt, ist seinen Bildern anzusehen. Auf der Suche nach „Rückbesinnung, Heilung, Psyche“ beschäftigt er sich mit steinzeitlicher Höhlenmalerei, dem Ursprung der Kunst. So entstanden meist großformatige Bilder in warmen Erd- und Rottönen, die Linoldruck, Lehmgrundierungen oder Zeitungsausschnitte zu verschiedenen Strukturen und Motive collagenartig vereinen. Es gelingt ihm in seinem „Naturthema“ sogar, Rockstars wie Keith Richards einen Platz neben den Höhlenpferden zu geben: Weil er so „erdig und bodenständig“ ist. B. Maaß

Galerie Morgenland bis 28. 10.

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