: Vom Auto aufs Rad
■ betr.: „Umsteigen, bitte!“, taz vom 2./3. 11. 96
Sechs Spalten über betriebliches Mobilitätsmanagement, und das Wort Fahrrad taucht nicht einmal auf. Starkes Stück. Dabei lassen sich insbesondere in Städten zahlreiche Autofahrten auf das Fahrrad verlagern. [...]
Je nach Betrieb bieten sich unterschiedliche Maßnahmen an. Eine Fahrradförderung, die viele Mitarbeiter vom Auto auf das Rad bringen soll, muß bereits den Weg von der Wohnung des Arbeitnehmers zum Betrieb beachten. Die wichtigsten Kriterin für gute Radverkehrsverbindungen sind Sicherheit, direkte Führung, durchgehende Führung und Komfort. Diesbezüglich sollten Firmenleitung oder Betriebsrat mit den zuständigen Stellen der Stadtverwaltung in Kontakt treten.
Jeder Betrieb kann aber auch selber etwas tun. So sollten große Firmengelände mehrere Eingänge erhalten, durch die RadfahrerInnen möglichst nah an ihren Arbeitsplatz heranfahren können, wodurch sich jeder ihrer Wege um einige Minuten verkürzen kann. Am Ziel sind dann direkt am Eingang zum Gebäude des Arbeitsplatzes qualitativ hochwertige Abstellanlagen notwendig.
Auch finanzielle Anreize haben sich als gutes Mittel erwiesen, um den Radverkehrsanteil im Berufsverkehr zu erhöhen. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt: Erstattung von Versicherungsprämien, Bereitstellung von Fahrradzubehör (Helm, Regenkleidung, Kinder- und Lastenanhänger), Fahrkarten für den ÖPNV im Winter, Sonderkonditionen im Internverkauf für Fahrräder, Fahrradkleidung und Zubehör, pauschale Zahlungen für Fahrradnutzer, Bewirtschaftung der Pkw-Stellplätze, Streichung oder Umstrukturierung von Entfernungspauschalen für die Kraftfahrzeugnutzung. [...] Ulf Dietze,
Allgemeiner Deutscher
Fahrrad-Club, Landesverband
Hamburg e.V.
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