Vom Aussterben bedroht : Brandenburg kämpft für Sumpfschildkröten
Mit der Auswilderung von 20 in Brandenburg aufgezogenen Sumpfschildkröten soll die vom Aussterben bedrohte Population gestärkt werden. Die zwei Jahre alten Jungtiere werden vermessen, markiert und gescannt. Bald sollen sie in Nordbrandenburg in einer Moor- und Gewässerlandschaft eine artgerechte Heimat finden, wie das Brandenburger Umweltministerium am Montag in Potsdam ankündigte.
Die Europäische Sumpfschildkröte gebe es mit weniger als 70 erwachsenen Tieren deutschlandweit nur noch in Brandenburg. Die Jungtiere sind Nachkömmlinge von 8 bis 50 Jahre alten Weibchen. Ein Feind der Sumpfschildkröte ist der in der Mark wieder verbreitete Waschbär.
„Die Lebensräume der letzten in Deutschland einheimischen Sumpfschildkröten, deren Bauplan älter als der der Dinosaurier ist, zählen zu den urigsten und artenreichsten Naturräumen Mitteleuropas“, erläutert das Ministerium. Umweltministerin Anita Tack (Linke) bezeichnete den Schildkrötenbestand als „ein einzigartiges Kleinod“ und als große Verantwortung für das Land. „Solche Rückzugsräume sind heute in Mitteleuropa außerordentlich selten.“ (dpa)