: Volkspark wird Sportplatz
Bewegung und Erholung für Alle: Mit einem Masterplan und 80 Millionen Euro will der Senat binnen zehn Jahren den Altonaer Volkspark zu einem Schauplatz des Breitensports machen
Von Sven-Michael Veit
Zu einem „Sportpark für die ganze Familie“ will der Hamburger Senat den Altonaer Volkspark machen. Das sieht ein Masterplan vor, den Sportsenatorin Alexandra Dinges-Dierig und Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko (beide CDU) am Dienstag vorstellten. Das Ziel sei, sagte Dinges-Dierig, „mehr Bewegungs- und Erholungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und alte Menschen zu schaffen“.
Kernpunkt der Planungen ist die Einrichtung von drei planerischen Zonen in dem mit 160 Hektar Fläche größten Park Hamburgs. Neben HSH Nordbank Arena und Color Line Arena sollen eine weitere Halle für Eishockey und Handball entstehen sowie ein Fußballstadion für 10.000 Zuschauer. Dort könnten Amateurteams wie HSV II oder Altona 93 spielen, die HSV-Bundesligafußballerinnen oder auch die American Footballer der Blue Devils. Zudem sollen hier auf den bisherigen Parkplätzen vier Parkhäuser entstehen, erläuterte Gedaschko.
Westlich anschließend am Bornmoor sollen eine Rundstrecke für Skater und Radrennfahrer, ein Parcours für Mountainbiker sowie ein Hochseilgarten errichtet werden.
Die größte Zone entsteht im südlichen Teil rund um die große Festwiese. Ein Kinderbewegungszentrum mit Natur- und Wasserspielplätzen, einem Haustierpark samt Streichelzoo sowie Fitnessparcours, Kneippanlage, Bouleplätzen, Beachvolleyball, abends beleuchtete Walkingstrecken und zudem eine Multifunktionshalle sind hier vorgesehen.
Angestrebt werde, so Dinges-Dierig, „eine Mischung aus kostenfreien und kostengünstigen Angeboten“. Denn die Finanzierung von 80 bis 90 Millionen Euro will die Stadt etwa zur Hälfte selbst aufbringen, für den Rest hofft sie auf private Investoren. In gut zehn Jahren könnte der Masterplan umgesetzt sein, ist Gedaschko optimistisch.
SPD-Sportpolitiker Jürgen Schmidt hingegen sprach von einem „Windei“. Vor allem sei das Schicksal der Trabrennbahn Bahrenfeld mitten in der dritten Planungszone weiterhin vollkommen unklar. Diesen Punkt moniert auch der grüne Umweltexperte Christian Maaß ebenso wie die aus seiner Sicht fehlende Finanzierung. Und GAL-Sportpolitikerin Verena Lappe hat eine große Befürchtung: „Das wird ein Jahrmarkt, den man nur mit dem Auto erreichen kann.“