piwik no script img

Volksbad St. Pauli

■ Die Kicker vom Millerntor schlugen gestern Energie Cottbus mit 1:0

Pünktlich zum Anpfiff des Spieles FC St. Pauli gegen Energie Cottbus war das Stadion zur Hälfte gefüllt – nicht mit Fußballfans, sondern mit Wasser. Die heftigen Regenfälle vom Wochenende hatten den Rasen am Millerntor glitschig werden lassen wie eine eingeseifte Plastikplane. „Und in der zweiten Halbzeit war das Wetter“, resümmierte der Cottbusser Trainer Eduard Geyer, „ja, äh, noch schlechter.“ Zum Glück für St. Pauli.

Bereits nach 19 Minuten hatte der engagierte Andrej Polunin das 1:0 erzielt. Nach einem Pass von Holger Wehlage konnte Cottbus' Torhüter Tomislav Piplica den Schuss von Marcus Marin gerade noch parieren, gegen den nachfolgenden Abstauber des Ukrainers hatte er keine Chance mehr. Das gab den braunen Spielern – weiß waren die Trikots von St. Pauli nicht mehr – Sicherheit, zumindest bis zum Halbzeitpfiff.

In der Pause beschloss man, dem Zeugwart Claus Bubke Mehrarbeit aufzubürden und einen zweiten Satz Leibchen schmutzig zu machen. Doch mit den schlammigen Jerseys wurde auch der Offensivgeist abgelegt. Die Lausitzer drängten immer stärker und trafen zweimal den Pfosten. Und in der 70. Minute hätten sie unter regulären Bedingungen ausgeglichen.

Nach einem Stoß von Franklin Bittencourt holperte der Ball in Richtung langes Eck des St. Pauli-Gehäuses. Niemand hätte das Leder noch stoppen können – außer der Pfütze, in welcher der Ball 50 Zentimeter vor der Torlinie liegenblieb. Und fast hätte Stephan Hanke der Sachsen Werk noch vollendet, als er die ruhende Kugel per Befreiungsschlag dem Kollegen Jean-Clotaire Tsoumou-Madza an den Kopf drosch, von wo sie über die Latte prallte.

Außer Marcus Marin, der in der 90. Minute die gelbrote Karte sah, freute sich St. Pauli über den zweiten Heimsieg der Saison. Wer aber den Platz bis zum Mittwoch (19 Uhr), wenn der 1. FC Köln als nächster Gegner hier baden gehen darf, wieder bespielbar machen soll, weiß nur der Wettergott. else

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen