■ Porträt: Vogel frei
Nein, sagt Kai Sengbusch, Champagner werde Robert Vogel heute wohl nicht trinken. Der nach eigenem Bekunden keineswegs hochbezahlte Hiwi Vogels kennt seinen Chef und FDP-Landesvorsitzenden. Rücktritt als Verlierer, das schmeckt dem Immobilien-Milliardär gar nicht. Also doch noch mal ran, wie es der FDP-Bundesvorstand dem 73jährigen angetragen hatte? „Nein, ich lasse mich nicht mehr umstimmen,“ erklärt Vogel, und es wäre auch fraglich, ob ihn die Hamburger Parteifreunde nach dem Wahldesaster überhaupt noch wollten. Vogel geht, heute beim Kleinen Parteitag der FDP, endgültig.
Die Nachfolge ist noch unklar: FDP-Vize Rose Pauly wird die Partei kommissarisch leiten. Im Dezember, vielleicht auch erst im Januar, soll eine neue ChefIn gewählt werden. Kandidaten? Gehandelt werden viele, vordrängeln werden sich wenige. Der Bonner Staatssekretär Rainer Funke, die Noch-Staatsrätin Barbara Bludau, die im Spitzenkandidatinnen-Rennen düpierte Rose Pauly, der Sozialpolitiker Amadeus Hempel. Und was macht Robert Vogel? Champagner trinken, natürlich. Spätestens morgen beim Richtfest für das Lintas-Haus, das seine Unternehmensgruppe gerade baut. Prost. uex
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