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Vision „Weserstadt Bremen“

■ Arbeitsgruppe der Hochschule stellte für Umweltsenator Ideen für die Stadt an der Weser zusammen hier bitte das Foto vom Fluß

„Diese Stadt muß sich wieder mit dem Gesicht zur Weser wenden anstatt mit dem Arsch“, meint Bremens grüner Umweltsenator. Mit derart drastischen Worten wollte er die Bedeutung einer Architekten-Studie unterstreichen, die „Denkanstöße“ für Projekte zwischen Hemelingen und Blumenthal geben will. „Weserstadt Bremen“ heißt ihre Idee, durch Eingriffe an „Reizpunkten“ der Stadt soll eine Wende in der Stadtentwicklung eingeleitet werden. Wo Verkehrsadern oder Gewerbebetriebe (“no-go-areas“) das städtische Leben vom Fluß abtrennen, sollen wieder Zugänge hergestellt werden.

Zum Beispiel: Auf dem AG-Weser-Gelände soll eine Mischung von Gewerbe/Dienstleistung und Wohnen entstehen, das symbolträchtige Gelände soll den Bewohnern Gröpelingens den Zugang zum Fluß ermöglichen. Eine „Schwebefähre“ könnte Gröpelingen wieder mit Rablinghausen verbinden, ohne Umweg über die Stephani-Brücke. Von der Werderinsel bis zum Woltmershauser Uferpark könnten mitten in dem Fluß ein „Boulevard auf dem Wasser“ entstehen, die dafür erforderliche Kaje steht schon zu großen Teilen. Gastronomische Enrichtungen mitten auf dem Fluß könnten entstehen, die ganz nebenbei das Bewußtsein für den Standort Bremens schärfen. Die Gleisanlagen durch den Europahafen könnte für eine S-Bahn genutzt werden, den Menschen wieder einen Zugang zu diesen Teilen der Stadt verschaffen.

Auf dem Stadtwerder soll das kaum noch genutzte Wasserwerk zur Bade- und Sportanlage umgenutzt werden, hier sollen auch Veranstaltungen wie auf der Bürgerweide einen neuen Platz am Fluß finden. Das Kasernengelände am Werdersee soll in die Planunng der „Weserstadt“ einbezogen werden, der Hemelinger Ortskern soll wieder Zugang zum Wasser erhalten. Im Hohentorshafen soll ein autofreies Wohngebiet entstehen, Lürssen-Gelände, Klöckner, Europahafen — wie eine Perlenkette ziehen sich die Ideen der Hochschul-Arbeitsgruppe an dem Fluß entlang. „Diese Visionen sollen uns den Blick für neue Formen städtischer Raumplanung öffnen“, meinte der grüne Umweltsenator Ralf Fücks.

Vorerst ist „Weserstadt Bremen“ aber nur in einer Auflage von 250 Stück gedruckt. K.W.

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