■ Kurz und fündig: Viren gegen Kröten
Sydney (AP) – Ein venezolanisches Virus soll in der australischen Wildnis eine Krötenplage stoppen, die in wenigen Jahren auf den Kakadu-Nationalpark übergreifen könnte. Die braunen, warzenübersäten Kröten wurden in den 30er Jahren aus Südamerika nach Australien eingeführt – in der irrtümlichen Hoffnung, sie würden schädliche Insekten von Zuckerrohrpflanzen vertilgen. Ohne natürliche Feinde vermehrten sie sich explosionsartig. Heute finden sich Millionen der giftigen Kröten auf Farmen, in Wäldern, Hinterhöfen und sogar auf den Straßen. Australische Wissenschaftler richten nun ihre Hoffnungen auf einen weiteren Import aus Südamerika: Ein Virus namens Irido soll Kröten und Kaulquappen den Garaus machen. Schon einmal versuchten Australiens Wissenschaftler einer eingeschleppten Tierart mit einem Virus beizukommen. Im vergangenen Jahr entkam ein Erreger aus den Labors, der die zahlreichen wildlebenden Kaninchen dezimieren sollte. Das Virus erfüllte seinen Zweck und tötete Millionen Kaninchen – allerdings mit bisher unabsehbaren Folgen für die ökologischen Zusammenhänge.
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