: Vier Stufen ins Nichts
■ Das Berliner Lenin-Denkmal ist abgebaut
Berlin. Ein Baukran, zwei Schaufelbagger, der mit vertrockneten Nelken gespickte Gitterzaun — sonst erinnern nur noch die vier Stufen, die einst zu seinen Füßen führten, an den »Großen Lenin« aus rotem ukrainischen Granit, der hier einmal stand. Auf dem zu DDR- Zeiten nach ihm benannten Platz, der jetzt Platz der Vereinten Nationen heißt, ist Ruhe eingekehrt.
Der lange diskutierte Abriß des von Nikolai Tomski geschaffenen Denkmals hatte am 8. November des vergangenen Jahres begonnen. Dem ersten Hammerschlag waren einige Gerichtsverfahren vorangegangen. Der Abriß sollte ursprünglich nur zehn Tage dauern und 100.000 Mark kosten. Mit konventionellen Methoden ließ sich der versteinerte Revolutionär aber nicht vom Sockel holen. Schließlich rückte man der mit besonders hartnäckigem Beton ausgegossenen Statue mit einem starken Wasserstrahl zu Leibe. Immer wieder mußten die Arbeiten wegen starken Frosts unterbrochen werden. Die Kosten werden jetzt auf eine halbe Million Mark veranschlagt. dpa
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