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Vielfalt auf der Stange

Reihenhäuser müssen sich nicht gleichen. In Lüneburg entstehen zwei Zeilen für unterschiedlichste Bewohner

Das Klischee vom Reihenhaus ist so mächtig und so oft gebaut worden, dass es sogar in einem Asterix-Heft gelandet ist. „Bei den Briten“ dehnen sich endlose Reihen identischer Ziegelhäuschen dem Horizont entgegen, und auch hierzulande bauen die großen Bauträger gerne von der Stange. Dass es auch anders geht, versuchen die Herren Dimke&Schulte zurzeit in Lüneburg zu demonstrieren.

Der Architekt Wolfgang Dimke hat sieben Reihenhäuser entworfen, die sich um einen Innenhof gruppieren. Die Häuser sind verschieden groß, um Menschen unterschiedlichen Alters und in verschiedenen Lebenssituationen aufnehmen zu können. Eines der Häuschen hat 140 Quadratmeter Wohnfläche. „Da kann eine fünfköpfige Familie drin wohnen“, sagt Dimke. Ein anderes enthält zwei Wohnungen. Die kleine ist mit 55 Quadratmetern single-gerecht. Die Verschiedenheit der Häuser freut das Auge, weil es sich nicht langweilt, und sie nimmt der Siedlung die Sterilität eines Neubaugebiets: Junge Paare ziehen ein, kriegen Kinder, die Kinder ziehen aus, alle werden alt.

Dass die Abwechslung ihren Preis hat, kann der Architekt nicht verschweigen. „Nicht mehr als zehn Prozent teurer“ als vergleichbare Bauten seien seine Häuser und dabei bauen Dimke&Schulte auch noch mit ökologischen Baustoffen. Der Mehraufwand werde durch eine kleine Verwaltung und eine schmale Gewinnmarge kompensiert.

Dimke ist Mitorganisator der Lüneburger Umweltmesse, die vom 27. bis 29. September auf den Sülzwiesen zum zehnten Mal stattfindet. Seine Häuser stattet er mit Sonnenkollektoren, Regenwassernutzung und abgeschirmten Leitungen aus. KNÖ

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