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Viele, viele Denkzettel

■ Der Hamburger ADFC macht gegen Falschparker mobil: Mitmachen erwünscht

Wer kennt sie nicht? Jene BesitzerInnen motorgetriebener Fortbewegungsmittel, die meinen, alleinige Herrscher auf Straßen und Wegen zu sein. Die mit dem eigentümlichen Absolutheitsanspruch: „Erst komme ich, und die anderen müssen sehen, wo sie denn bleiben“ ihre Blechkisten überall dort abstellen, wo sie die nötigen Quadratmeter finden. Genau denen soll es jetzt in Hamburg an den Kragen gehen.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ruft dazu auf, in dieser Woche entschieden gegen Geh- und Radwegblockierer vorzugehen. Mit der Aktion Ein Denkzettel für Falschparker sollen AutofahrerInnen auf ihr rücksichtloses Verhalten aufmerksam gemacht werden. Denn – das ignorieren Autofahrer ständig – nicht alles, was nicht Fahrbahn ist, ist sogleich Parkplatz.

Dem ADFC geht es nicht nur ums Prinzip: Die Gefahren, die durch Falschparken entstehen, dürften nicht unterschätzt werden. Gerade an Kreuzungen würden zum Beispiel Kinder von AutofahrerInnen zu spät gesehen, wenn sie plötzlich hinter sichtversperrenden Autos hervoreilen. Falschparken erhöht somit auch die Unfallgefahr.

Die Denkzettel sind Vordrucke, die bei gestellten Verkehrssündern nur ausgefüllt werden müssen. Wer an der Aktion teilnimmt, muß sich dann nur noch überlegen, ob er es bei einem freundlichen Hinweis an der Winschutzscheibe beläßt oder Anzeige erstattet. „Wir rechnen bis zum Sonnabend mit bis zu 1000 Anzeigen“, erklärt eine kampfwillige Birgit Segger vom ADFC.

Wer mitmachen will oder später noch – Verkehrssünder wird es auch nach der Aktion geben – gegen Falschparker vorgehen will, der schreibt an: ADFC Hamburg „Falschparker“, Postfach 50 01 24, 22 701 Hamburg. Bitte frankierten Rückumschlag beilegen. kim

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