: Viele, viele Amis und allenfalls drittklassige Deutsche
■ Footballer der Hamburg-Blue-Devils ohne Schiedsrichter / Hamburg Silver Eagles vor ihrem ersten Heimspiel
„Wie stehen Sie zur FLE?“ Da war sie, die Frage, auf die alle gewartet hatten. Der eigentliche Grund, weshalb die Hand voll Journalisten zur Pressekonferenz ins Interconti-Hotel gekommen war. Eine Stunde lang hörten sie sich geduldig an, was ihnen Alexander Leibkind, jüngst zum Manager der Football-Bundesliga ernannt, über eben diese zu erzählen hatte. Nur kurzfristig zog der Ukrainer Eugnely Bliznetsov, der bei den Allgäu Comets als Quarterback spielt, die Aufmerksamkeit auf sich.
Keine Nachfrage zur Bekanntgabe, daß der American Football Verband Deutschland (AVFD) die Sperrung aller Spieler und Referees beschlossen hatte, die an Spielen der Football League of Europe (FLE) teilnehmen. Immerhin betrifft es auch die Hamburg Blue Devils.
Doch die Hoffnung der Medienvertreter auf einen weiteren verbalen Schlagabtausch im Kampf der Amateure und Profis, sprich Bundesliga contra FLE, um die Vorherrschaft im Deutschen Football wurde enttäuscht. Diplomatisch lobte Leibkind zuerst die vorbildliche Medienarbeit von Axel Genert, Präsident der FLE und der Hamburg BLue Devils, um dann Kritik am sportlichen Konzept zu üben: zu wenig gute Spieler, zu viele Amerikaner, drittklassige Teams neben wenigen Spitzenteams, keine Jugendarbeit. Und das ganze unter dem Etikett: Europäischer Spitzen-Football.
Schnell notiert war das Datum 7. Mai: Ausstrahlung des Spiels der Berlin Adler gegen die Hamburg Silver Eagles im Dritten der ARD - bundesweit, live und über eine halbe Stunde lang. Einen Vorgeschmack auf die Silberadler gibt es heute ab 15 Uhr im Victoria-Stadion, wenn sie mit dem Deutschen Vizemeister, Cologne Crocodiles, um das braune Lederei balgen.
Edwin Feindt
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