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Viel zu erzählen

Die 17 Mitglieder des Altentheaters Wahnsinnig weise im Thalia Treffpunkt hatten am Mittwoch im TiK schlicht und einfach was zu erzählen. Nicht mehr, nicht weniger. Für dich, für dich hab ich was mitgebracht... sind „Lieder unseres Lebens“, Momente aus den Biographien der Mitwirkenden, zusammengestellt unter der Leitung Herbert Enges. Da werden keine tiefschürfenden Lebensweisheiten auf metapherschwerem Tablett serviert. Alltag wird auf den Punkt gebracht: „Früh morgens schwimmen nur Rentner.“ Doch bewegt sich das Altentheater auf erstaunlicher Bandbreite: 75 Minuten hat man teil an Sehnsucht, Traum, Lust und Erinnerung - auch der schlechten. Wenn plötzlich leise das Horst-Wessels-Lied angestimmt wird, wirkt das wie leicht bekömmliche Provokation. Die Kostüme sehen mehr nach Omas Truhe aus, denn nach Theater. Alles wirkt etwas improvisiert und nährt gerade daraus seinen Reiz, nicht schön, aber selbstbewußt. Die Herbstblätter auf der Bühne deuten an, wer da spielt, die Rosenblüten, wie sie sich fühlen. Für dich...: Wie ein Kuß auf die Stirn, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Gunnar Griepentrog

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