: VfB Oldenburg muß am Marschweg kicken
■ Doch kein Rückkauf des Donnerschwee-Stadions
Die Entscheidung scheint gefallen zu sein: Der VfB Oldenburg wird seine Fußball-Punktspiele von der Saison 1991/92 an mit großer Wahrscheinlichkeit im städtischen Marschweg-Stadion bestreiten müssen. Das ist das Ergebnis eines Oldenburg-Besuchs der Sicherheitskommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Samstag.
Nach der Besichtigung beider Oldenburger Stadien hüllten sich die DFB-Vertreter zwar in Schweigen (sie wollen einen schriftlichen Bericht vorlegen), aber Oberstadtdirektor Heiko Wandscher hielt mit seiner Meinung nicht hinter den Berg. Danach müßten nach einem Rückkauf des VfB-Stadions in Donnerschwee größere Summen in die Sanierung gesteckt werden. Die Tribüne könne nicht, wie von der Vereinsführung bisher geplant, umgebaut, sie müsse vielmehr neu gebaut werden. Dadurch würde sich das Fassungsvermögen von bisher 12.000 Personen erheblich verringern.
Dagegen befinde sich das städtische Stadion am Marschweg mit einem Fassungsvermögen von 20.000 in einem „sehr guten Zustand“. Allerdings müßten die Parkplätze und Zugänge verbessert sowie Schutzzäune um das Gelände und das Spielfeld errichtet werden.
Für den Zweitliga-Neuling VfB Oldenburg erklärte der zweite stellvertretende Vorsitzende Peter Schrader: „Eine Platz-Reduzierung in unserem alten VfB-Stadion können wir aus wirtschaftlichen Gründen nicht verkraften.“ Die VfB-Führung wird sich am Montag mit der Verwaltungsspitze der Stadt über das weitere Vorgehen verständigen. Dabei geht es auch darum, in welcher Höhe sich der Verein an den Stadion-Investitionen beteiligt.
Mit dem Umzug des VfB zum Marschweg erübrigen sich alle Rückkauf-Pläne der Donnerschwee-Anlage, die Anfang des Jahres für eine 2,8 Millionen Mark an eine Bremer Finanzgesellschaft verkauft worden war. Für den Rückkauf wurden inzwischen 3,9 Millionen gefordert. Die neuen Eigentümer im Donnerschwee wollen als Alternative in einer Mischbauweise Wohnungen und Büroflächen errichten. Beim Streit um den Rückkauf war die SPD-Fraktion zerbrochen und die rot-grüne Mehrheit im Rat verloren gegangen. dpa
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