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Verwundete Tiger

■ Spanien darf heute gegen die Franzosen auf keinen Fall verlieren

Leeds (dpa) – „Frankreich ist Favorit“, stuft der spanische Nationaltrainer Javier Clemente sein Team vor dem heutigen Match nur als „chancenreichen Außenseiter“ ein. Sein Kollege Aimé Jacquet schätzt die Situation ähnlich ein: „Wir haben dank unseres Auftaktsieges gegen Rumänien wohl einen kleinen Vorteil.“ Während sich die seit 24 Begegnungen ungeschlagenen Franzosen in diesem „Spiel der Wahrheit“ (Jacquet) für das Viertelfinale qualifizieren können, droht den seit immerhin 17 Partien unbezwungenen Spaniern im Fall einer Niederlage das Aus.

Dementsprechend ist die Stimmung in beiden Lagern: Die Franzosen sind locker und gut drauf, ohne überheblich zu wirken. „Spanien steht unter enormem Druck“, meinte Zinedine Zidane. „Das macht sie so gefährlich wie einen verwundeten Tiger.“ Jacquet, der vom „delikatesten Spiel für uns“ sprach, bescheinigte dem Gegner, „Fußball mit Herz“ zu praktizieren. „Es gibt in unseren Systemen gewisse Ähnlichkeiten, vor allem in der Defensive. Aber unser Angriffsverhalten unterscheidet sich enorm“, verwies der Coach auf Differenzen. Jacquet teilt die Meinung von Clemente, beide Mannschaften pflegten einen vergleichbaren Stil, nur bedingt.

„Wir müssen gegen Frankreich besser und vor allem beweglicher als gegen Bulgarien spielen, mehr über beide Flügel kommen“, deutete der spanische Coach taktische und personelle Veränderungen an. Donato und Amavisca werden wohl für Amor und Guerrero ins Mittelfeld rücken, Torschütze Alfonso erhält im Angriff den Vorzug vor Julio Salinas.

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