: Verwirrung um Flugzeug–Abschuß
■ Von der honduranischen Luftwaffe abgeschossenes US–FLugzeug war zu einem „Probeflug“ aus Guatemala gestartet
Guatemala–Stadt/Tegucigalpa/ Managua (afp//taz) - Das in den USA registrierte Frachtflugzeug vom Typ C–147, das in der Nacht zum Dienstag von der honduranischen Luftwaffe kurz vor der salvadorianischen Grenze abgeschossen wurde, ist am Montag morgen auf dem Flughafen von Guatemala–Stadt, La Aurora, gestartet. Dies meldete die guatemaltekische Zivilluftfahrtbehörde am Mittwoch. Die von den US–Bürgern Mason und Galeasato gesteuerte Maschine habe in einem Probeflug nach El Estor, 158 Kilometer westlich der Hauptstadt, fliegen sollen. 15 Minuten nach dem Start habe der Pilot gefunkt, er wolle nach La Aurora zurückkehren. Danach sei der Flugkontakt abgebrochen. Die Besatzung habe keine Erlaubnis gehabt, das Land zu verlassen. In Managua gab der nicaraguanische Staatspräsident Ortega bekannt, die sandinistische Armee habe am Montag gegen 22 Uhr eine Maschine gleichen Typs beschossen, die von Honduras her in den nicaraguanischen Luftraum eingedrungen sei. Es sei möglich, daß es sich um dieselbe C–147 handele, die dabei beschädigt worden sei, deshalb keinen Funkkontakt zu den honduranischen Abfangjägern aufnehmen konnte und schließlich abgeschossen wurde. Möglicherweise um dies zu vertuschen, hätten die Regierungen von Honduras und der USA auf die Version vom Rauschgifttransport zurückgegriffen. Ortega vermutet, daß das Flugzeug dem US–Geheimdienst CIA gehört hat, das die Contra mit Nachschub versorgt hat und dann irrtümlich von der honduranischen Luftwaffe abgeschossen wurde. US–Stellen in Honduras begegneten der Version von Ortega mit der kategorischen Feststellung, daß die abgeschossene Maschine weder der US–Regierung noch irgendeiner amerikanischen Behörde gehört habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen