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Archiv-Artikel

WAS MACHEN EIGENTLICH ...Berlins Katzen? Verunglimpft werden

Von US

Nee, Deutsche Presseagentur, das geht zu weit. So ja nun nicht. Gut, man kann den Viechern einiges nachsagen: Sie beherbergen Flöhe oder Haarlinge, machen Allergikern das Leben sauer und haben manchen Nichtallergiker ins Unglück gestürzt, weil sie vor ihm von der falschen Seite über die Straße gerannt sind.

Aber jedes Tier hat ein Recht auf eine menschenwürdige Berichterstattung … äh, darauf jedenfalls, dass der Mensch tierwürdig berichtet. Wir wissen jedenfalls nicht, wie die hohen dpa-Tiere diesen Ticker durchgehen lassen konnten: Im Jahr 2004 sind im Tierheim Hohenschönhausen 10.050 Tiere gelandet, schreibt da ein Kollege. „Den Löwenanteil machten 4.319 Katzen aus.“ Ja will der uns einen Bären aufbinden, fragen sich jetzt Berlins Katzen zu Recht. Und müssen weiterlesen, dass die Menge der „samtpfotigen Sofatiger“ größte Sorgen bereitet, auch wenn 4.182 an – Achtung, Gänsefüßchen! – „menschliche ‚Dosenöffner‘“ vermittelt wurden. Dosenöffner! Menschliche!

Wie gesagt, wir wissen ja nicht, aus welcher Whiskas-Dose der dpa-Tierheimkorrespondent da eine Nase zu viel geschnüffelt hat. Wollen wir auch gar nicht. Wir wollen nur Bescheid sagen: Auch wir, die taz, die tageszeitung, haben Synonymwörterbücher. Solltet ihr also noch mal sprachlich so die Katze aus dem Sack lassen, liegen die nur einen Katzensprung entfernt. Und dann, ihr Blätterwald-Beschicker, Journaillen-Junkies und Provinzpossen-Poeten, dann macht euch auf einiges gefasst. Wer sagt denn, dass wir unter unsere Meldungen nur trocken „dpa“ schreiben müssen? Aber, wir ahnen es: Ihr werdet weiter dichten. Ist doch eh alles für die …, ach, egal. US FOTO: AP