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Versuchter Brandanschlag auf türkischen Verein

„Niemand hat etwas gemerkt“, sagt Yunus Sucu, Mitglied des türkischen Vereins „Familien-Union“, und die acht Familien im Haus über dem Vereinslokal am Steffensweg haben einfach Glück gehabt: Zwei Brandsätze waren in der Nacht zum Samstag druch die eingeschlagene Scheibe in das Vereinslokal im Erdgeschoß des Wohnhauses geworfen worden, Tische, Stühle und die Couch sind angekokelt, aber so richtig entzündet haben sich die Brandsätze nicht. Das Feuer muß von selbst ausgegangen sein. „Zwischen 3 Uhr und 8.30 Uhr“, schreibt die Polizei, muß der Brandanschlag versucht worden sein, genaueres weiß sie nicht.

„Das ist das vierte mal in drei Jahren“, empört sich Sucu. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war ein Bekenner-Transparent mit den Buchstaben „DHKC-DHC“ angebracht. „Revolutionäre Volksarmee oder so ähnlich“ solle das heißen, vermutet Sucu, genau wisse er das nicht. Mit den Vorfällen in türkischen Gefängnissen, die zum Anlaß für Anschläge auch in NRW und Haburg genommen worden waren, will die „Familienunion“ nichts zu tun haben.

Foto: Niko Wolff

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