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„Verständlich, aber ...“

■ Reaktionen auf Lingners Überlegungen

„Kompletter Unsinn!“ Mit harschen Worten kommentierte gestern Landespastor Jens-Hinrich Pörksen die Überlegungen Elisabeth Lingners, Nichtmitglieder der evangelischen Kirche künftig für deren Serviceleistungen zahlen zu lassen (taz berichtete). Die Präsidentin des nordelbischen Kirchenparlaments relativierte gestern ihre Äußerungen: „Unsere Kirche bleibt eine Kirche für alle“; es müsse aber erlaubt sein, über andere Modelle nachzudenken.

So eindeutig wie Pörksen oder die schleswig-holsteinische Sozialministerin Heide Moser (“Kurzschlußschlußhandlung“) meldeten sich andere Stimmen allerdings nicht zu Wort. So wies Hamburgs Bischöfin Maria Jepsen Lingners Position zwar „als persönliche Meinung zurück, die nicht mit kirchlichen Gremien abgestimmt wurde“, zeigte aber auch „Verständnis“: „Viele Menschen verabschieden sich aus der Verantwortung, möchten aber weiterhin alle Angebote der Kirche mitnehmen“, sagte sie mit Blick auf die sich mehrenden Kirchenaustritte.

Und der noch amtierende katholische Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke: „Die Kirche wird weiterhin Dienste für Menschen bereithalten, die nicht in der Kirche sind.“ Aber: Es könnten Grenzen erreicht werden, an der über die Möglichkeiten neu nachgedacht werden müsse. epd/lno

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