: Verschlimmbesserungen in Vegesack
■ Arbeitskreis Haven Hööft kritisiert Entwurf für den Hafen
„Stoppen kann man das kaum noch“, weiß Thomas Wedrich, Sprecher beim Bausenator – der Arbeitskreis Haven Hööft aber bleibt unerbittlich in seinem Widerstand gegen die Bebauung des Geländes auf der ehemaligen Lürssen Werft, Bremen Nord.
Gestern stellte die Initiative in einem 30-Punkte-Papier ihre Gründe dar, warum sie auch den nachgebesserten Entwurf des Investors Frank Albrecht für das Sahnegrundstück am Hafen nicht akzeptieren will: Der neue Entwurf stelle im Grunde genommen „eine Verschärfung“ der Situation dar, so gestern Haven Hööft-Gegner Günther Schiphorst gegenüber der taz. Mehrere Gebäude auf dem Gelände würden um zwei bis drei Meter wachsen – so zum Beispiel das Kerngebiet „Kino“ – und die Bebauung nahe dem Schulschiff solle noch dichter ausfallen.
Natürlich sei der Plan eines „Monumentalbaus“ grundsätzlich geblieben, heißt es dazu beim Bremer Bausenator – sprich: bei einem Einkaufszentrum „von der Größe einer Flugzeugfabrik“ (so Gegner Schiphorst) mit integriertem Disco-Kino-Auto-Parkdeck. Aber den Anliegen der Einwohner sei der Investor trotzdem „sehr entgegengekommen“ und das Projekt stoße inzwischen ja auch auf „breite Zustimmung.“
„Nachbesserungen“, so widersprach gestern Schiphorst für den Arbeitskreis Haven Hööft, seien der Bevölkerung am 16. Februar in Anwesenheit von Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) doch nur mittels eines geschönten Lichtbildervortrags „suggeriert“ worden. Von einem 20 Meter breiten Boulevard am Ufer sei da die Rede gewesen – jetzt zeige sich, daß der Spazierweg gerade mal acht Meter breit sein wird. Schiphorst, dessen Tochter in Vegesack den Familienbetrieb für „Herrenausstattung“ führt, faßte gestern nochmal die drei Argumente gegen die vorgesehene Bebauung zusammen: Statt eines Einkaufszentrums müßten auf dem Filetgrundstück am Hafen vor allem Wohnungen entstehen. Eine großangelegte Konkurrenz zum Vegesacker Einzelhandel hingegen sei kontraproduktiv. Und außerdem müsse am Hafen eine kleinteilige Anlage entstehen, die auch Touristen anziehe.
Bis zum 1. April können noch Einwände gegen den Bebauungsplan eingereicht werden, der im Vegesacker Bauamt zur Einsicht ausliegt. Am kommenden Montag, dem 22. März, tagt der Arbeitskreis Haven Hööft in der evangelischen Kirche Vegesack – auch um Hilfen bei der Formulierung der Einwendungen zu geben. ritz
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