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Verquollene Spekulation

■ betr.: „Kubas Erlöser holt sich den Segen“, „Auch der Weihnachts mann ist ein Revolutionär“, taz vom 20. 11. 96

[...] Ich finde, diese Berichterstattung ist wieder einmal ein typisches Beispiel journalistischer Rechtslastigkeit innerhalb der taz. Anstatt einmal darüber zu resümieren, was die kubanische Regierung und Fidel Castro auch heute noch an Solidarität und zukunftsträchtigen Ideen in die Weltgemeinschaft einbringt (siehe FAO- Rede Fidels) holt ihr den Weihnachtsmann aus dem Sack und fahrt darauf ab, wie sich das Zentralkomitee Gedanken macht, den Weihnachtskitsch etwas einzudämmen. Kuba braucht genausowenig wie wir die zu Marktzwecken und Realitätsverkleisterung dienlichen Figuren aus tausendundeiner (heilen) Nacht. Bernhard Ostermeier,

Freundschaftsgesellschaft

BRD – Kuba e.V., Wenzenbach

[...] Nicht einmal den erklärtermaßen rechtsbürgerlichen Zeitungen dieser Stadt Hamburg ist zu dem Castro-Besuch im Vatikan ein so niederträchtiger Ausdruck wie „Folklore-Show“ eingefallen. Kein Wort über die hohe moralisch-politische Qualität des Zusammentreffens dieser ungleichen Streiter gegen den Zynismus der kapitalistischen Marktwirtschaft. Statt dessen nur eine verquollene Spekulation über eine anti-evangelische Konspiration der beiden. [...] Peter May, Hamburg

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