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Verkürzung der WehrdienstzeitKurs aufs Kampfpraktikum

Wehr- und Zivildienst werden auf sechs Monate begrenzt. Union und FDP einigten sich darauf, eine freiwillige Verlängerung des Zivildienstes zuzulassen - aber erst zwei Monate nach Dienstbeginn.

Passt, sitzt und hat Luft...und das nur noch für ein halbes Jahr. Bild: dpa

BERLIN dpa/afp | Wehrdienst und Zivildienst sollen von neun auf sechs Monate verkürzt werden. Darauf hat sich eine Spitzenrunde der Koalitionsfraktionen am Montag in Berlin verständigt. Dies war im Koalitionsvertrag vereinbart worden. Zuletzt war aber über eine freiwillige Verlängerung des Zivildienstes gestritten worden. Diese Idee hatten Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) in einem im März vorgelegten Gesetzentwurf formuliert. Soziale Einrichtungen hatten vor Engpässen gewarnt.

Neu ist nun, dass der Zivildienst freiwillig um drei bis sechs Monate verlängert werden kann. Dies soll der Zivildienstleistende aber erst zwei Monate nach Beginn seines Dienstes entscheiden können. Damit solle verhindert werden, dass Anbieter von Zivildienststellen nur noch Bewerber einstellen, die sich von vorneherein bereit erklären, ihren Dienst zu verlängern, hieß es demnach in Koalitionskreisen zur Erklärung.

Außerdem sei die Erarbeitung eines Konzepts zur Förderung sogenannter Freiwilligendienste vereinbart worden. Die FDP hatte die Unionsforderung nach einer freiwilligen Verlängerung des Zivildienstes bislang strikt ablehnt.

Die Liberalen hatten im Wahlkampf gefordert, Wehr- und Zivildienst auszusetzen. Auf Drängen der FDP hatte sich die schwarz-gelbe Koalition dann auf eine Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate verständigt.

Die Reform sollte nach den bisherigen Plänen noch vor der Sommerpause verabschiedet werden und ab Oktober gelten. Der Zivildienst sollte schon zum 1. August verkürzt werden.

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3 Kommentare

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  • Q
    Querulant

    Anstatt man ein konsequentes Programm umsetzt und Wehr-/Zivildienst ganz und grundsätzlich abschafft oder ein generelles Pflichtjahr für junge Männer UND Frauen einführt murkst man mit faulen Kompromissen herum die keinem Nutzen. Der Gesellschaft ist mit solchem konzeptlosen Flickwerk nicht gedient und mit dieser staatlichen Ungleichbehandlung von Mann und Frau und der längst nicht mehr vorhandenen Wehrgerechtigkeit werden junge Männer nur benachteiligt. Und von diesen Jungen verlangt man noch, dass sie unterbezahlt der Gesellschaft mit der Waffe oder als Zivi dienen? Verlogener geht es doch nicht mehr!

  • S
    Sch

    Das klingt ja ganz gut.

    Nicht mehr um jeden Preis

    an die Front zu muessen.

     

    Die Jungs lernen erst mal

    austesten, kennenlernen, praktizieren,

    ob es Ihnen taugt.

     

    Natuerlich weiss jede Zivildienststelle,

    dass es der Gefaengnisgrundlohn ist,

    den sie ausgeben

    und mehr nicht.

    Davon leben die...

    Sozialdienststellen?

     

    Davon lebt das Land?

  • J
    jonas

    Gehen dann FDP- und Unionspolitiker demnächst in Altenheimen und anderen sozialen Einrichtungen den MAs zur Hand?

    Ich habe in so einer Einrichtung meinen Zivildienst geleistet (10 Monate) und kann jedem Politiker nur raten, diese Entscheidung nochmal zu überdenken.

     

    Die Angestellten dort arbeiten schon fast unter menschenunwürdigen Bedingungen, von den Patienten/Bewohnern will ich gar nicht erst reden.

     

    Wenn der Zivildienst jetzt auch noch um ein Drittel gekürzt wird, sind die Aushilfen doch kurz nach dem Einarbeiten wieder weg... Dann lohnt es sich wirklich kaum noch, überhaupt jemanden einzustellen, bzw. die Mehrbelastung durch das Anlernen für die normalen Mitarbeiter wird durch die Hilfe, die der Zivildienstleistende danach bieten kann, kaum aufgewogen.

     

    Aber diese Regierung demonstriert damit ja nicht zum ersten Mal Plan- und Kopflosigkeit. Also sägen wir den Sozialstaat weiter fröhlich an.