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Verhandlungen verhandelt

■ Subventionsabbau bei der Gatt-Runde nicht in Sicht

MIT DER PROTEKTION AUF DU UND DU

Genf (afp) - Das Handelsverhandlungskomitee (TNC), das oberste Verhandlungsorgan der Uruguay-Runde des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (Gatt), hat zu Wochenbeginn seine Arbeit aufgenommen. Delegierte aus mehr als 80 Staaten diskutieren bei der letzten Zusammenkunft der Uruguay-Runde vor dem abschließenden Treffen der Minister im Dezember in Brüssel.

Die Gatt-Mitglieder hatten im September 1986 in Punta del Este in Uruguay vereinbart, in der achten Welthandelsrunde vier Jahre lang an einer weiteren Öffnung der Märkte zu arbeiten. Einen Handelskrieg und eine neue Ära des Protektionismus hatte der amerikanische Präsident Bush für den Fall des Scheiterns der Gatt-Gespräche prophezeit. In der strittigsten Frage, der Liberalisierung des Agrarhandels, akzeptierten die EG und die USA im Vorfeld ein Papier des Agrarverhandlungskomitees als Grundlage für weitere „intensive Verhandlungen“, wie es auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Houston gefordert wurde. Konkrete Vereinbarungen, die bis Ende Juli vorliegen sollten, wurden allerdings auf Oktober verschoben. Der Kompromiß zwischen der EG und den USA wurde inzwischen von anderen Gatt-Staaten kritisiert, vor allem von Japan und der Schweiz.

Die EG-Agrarminister trafen sich gestern zu Beratungen über den weltweiten Abbau von Subventionen in der Landwirtschaft. Grundsätzlich signalisiert die EG ihre Bereitschaft zum Subventionsabbau, will aber ihr Preisstützungssystem beibehalten.

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