: Verhandlungen stocken
■ Noch kein Konzept für Lemwerder
Die Verhandlungen über die Zukunft des Dasa-Werkes in Lemwerder kommen offenbar nicht voran. Zwischen der Landesregierung Niedersachsens und der Deutschen Aerospace AG (Dasa/München) sind am Dienstag zunehmende atmosphärische Störungen deutlich geworden. Die Dasa in München mahnte ein tragfähiges Gesamtkonzept für die Zukunft des Standorts Lemwerder an, obgleich ihr seit Freitag das vom Land bei der Unternehmensberatung Roland Berger (München) in Auftrag gegebene Gutachten für ein Auffangkonzept vorliegt. Laut Dasa reicht dieses Papier nicht aus.
Wirtschaftsminister Peter Fischer (SPD) wies dies als „fadenscheinig“ zurück und forderte: „Wir wollen jetzt endlich verhandeln statt Briefe zu schreiben.“ Das Gutachten enthält nach seinen Angaben ein „detailliertes Konzept“ und Zahlen für Grundauslastung, nötige Wartungsstunden und eine auf vier Jahre angelegte Finanzplanung. Die Dasa zeigte sich enttäuscht. Sie vermißte kommentierende Beurteilungen durch die Regierung. „Es steht nicht drin, was das Land genau von uns erwartet“, sagte Dasa-Sprecher Detmar Grosse-Leege. „Wir machen Betriebswirtschaft, aber keine Politik.“
In Hannover geht man davon aus, daß die Dasa weiter an der Schließung des Werkes festhält. Bereits im Januar hatte die Konzern-Führung ein erstes Konzept des Landes, das eine Dasa-Beteiligung an Lemwerder vorsah, abgelehnt. Sie bemängelte damals wie heute ein fehlendes „Unternehmenskonzept“ des Landes. dpa
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