Kommentar: Vergeßlicher Rebers
■ So schön kann Opposition sein
„Die AfB fordert vom Senat eine Offensive, um den Bremer Mittelstand zu stärken und neuen Existenzgründern eine Chance zu geben.“ So teilt es uns die AfB-Bürgerschaftsfraktion mit, namentlich deren elder spokesman Friedrich Rebers. Und eigentlich ist daran nichts auszusetzen. Eine tadellose Forderung. Schließlich braucht das Land nichts mehr als frisches Unternehmerblut, ökonomischen Wagemut und Innovationsgeist.
So weit alles in Butter, würden wir nicht beim Namen Rebers im Zusammenhang mit Existenzgründungen von dunklen Erinnerungen heimgesucht: In den Zeiten der ach so verhaßten Ampelkoalition war's, da hatte der Senat eine prima Idee. Gemeinsam mit der Landesbank und der Sparkasse wollte das Land einen „Risikokapitalfonds“ gründen, auf daß Innovationsgeist undsoweiter Einzug in unsrer kleinen Stadt halten solle.
Zu jener Zeit saß jener Friedrich Rebers noch im Vorstand der Sparkasse. Und jetzt dürfen Sie dreimal richtig raten, woran diese gute Idee damals zerschellt ist. So isses: am Widerstand der Banken. Das Land hat den Fonds schließlich in kleineren Dimensionen und auf eigenes Risiko gegründet.
So schön kann Opposition sein: Wenn die Vergeßlichkeit groß genug ist, dann kann man immer dicke Backen machen.
Jochen Grabler
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