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Vergessen ist Kummer und Harm

■ 9. Schleswig-Holstein Musik Festival im Kieler Schloß beendet

Mit einem Konzert im Kieler Schloß endete gestern das 9. Schleswig-Holstein Musik Festival. Zwei Monate lang gaben Solisten und Orchester aus aller Welt an mehr als 30 Spielstätten 140 Konzerte. Etwa 134.000 Besucher sorgten für eine durchschnittliche Gesamtauslastung von 82 Prozent, sagte Festival-Sprecher Dietrich Busch.

Überregionale Bedeutung fand der Israel-Schwerpunkt, bei dem unterschiedliche Tendenzen der israelischen Musik vorgestellt wurden. Etwa 30 Konzerte waren der „verbannten Musik“ gewidmet, Werke von jüdischen Komponisten, die von den Nationalsozialisten als entartet denunziert worden waren. Acht Musikfeste auf dem Lande, Meisterkurse in Lübeck, sowie die Orchesterarbeit in Salzau mit 120 Nachwuchsmusikern aus mehr als 20 Nationen ergänzten das Programm unter der Leitung von Festival-Intendant Justus Frantz.

„Mit dem heutigen Konzert endet eine besondere Festival-Saison“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des SHMS, Wirtschaftsminister Peer Steinbrück vor dem Abschluß-Konzert im Kieler Schloß. Der Länderschwerpunkt Israel habe zusammen mit der Themenreihe „verbannte Musik“ Zeichen gesetzt. Es seien Kompositionen zu hören gewesen, „die in der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte verboten waren“. Mit den beeindruckenden Programmen hätten Festival und Publikum gezeigt: „Wir haben nicht vergessen. Wir nehmen die Verpflichtungen aus unserer Geschichte ernst und wollen unseren Teil zu einer besseren Zukunft beitragen.“ Der Erfolg der Veranstaltung sei der Verdienst einer großartigen Gemeinschaftsleistung. „Das Festival ist, auch wenn die Kunst nach Auffassung unseres Intendanten „immer etwas Aristrokratisches und nie etwas Demokratisches ist“, zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes geworden“, betonte Steinbrück.

So schön, so froh, sagt: lno

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