piwik no script img

Vergebliche Liebesmüh

■ London will Sinn Fein auf Gewaltfreiheit festlegen

Der neueste Versuch der britischen Regierung, der Sinn Fein in Nordirland durch eine Änderung des Wahlrechts das Handwerk zu legen, zeigt das Dilemma, in dem die Briten stecken. Einerseits reden sie seit Jahren von einer „Demokratisierung“ in Nordirland, andererseits haben sie es bisher nicht geschafft, den WählerInnen das Demokratie–Verständnis der britischen Regierung beizubringen. So wird den nordirischen Untertanen von Zeit zu Zeit Nachhilfe erteilt und ihnen gesagt, wen sie wählen dürfen und wen nicht. Doch der Schuß geht regelmäßig nach hinten los. Genausowenig, wie die britische Armee die IRA in den letzten 18 Jahren besiegen konnte, wird es der briti wiederholen, so daß die Wahlen endgültig zur Farce würden. Der britischen Regierung bliebe dann nur eine Option, die sie jedoch gerne vermeiden würde, weil auch hier der Erfolg höchst ungewiß ist: ein Verbot von Sinn Fein. Ralf Sotscheck

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen