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Verfolgende Unschuld -betr.: "Im Zweifel für Abschiebung", Interview mit Ralph Bornhöft, dem Leiter der Ausländerbehörde, taz vom 11.6.94

Betr.: „Im Zweifel für Abschiebung“, Interview mit Ralph Bornhöft, dem Leiter der Ausländerbehörde, 11.6.94

Die verfolgende Unschuld Bornhöft äußert sich mit keinem Wort zu der menschenverachtenden alltäglichen Praxis, Männern und Frauen unabhängig von ihrer Körperkraft und Gefährlichkeit die Hände auf den Rücken zu fesseln, sie als Transportgut zur Wohnung und dann zum Flugplatz zu schleppen. Er ist eben Beamter und vollzieht nur. Auch Volksgerichtshofspräsident Freisler schützte seinen, den NS-Staat vor Parasiten. Wo kämen wir denn hin, wenn Vollzugsorgane Menschen als Menschen und Individuen und nicht als Bearbeitungsgegenstände sähen. Leute wie Bornhöft werden sich jedenfalls nie aus wirtschaftlichen Gründen Asyl suchen müssen. Sie stehen auf der Seite der Stärkeren und sind dort sicher. Deshalb brauchen sie nicht zu lügen wie diese verflixten Asylantragsteller. Und deshalb verdienen sie Respekt und Vertrauen. Oder etwa nicht?

Angewidert

R. Asche

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