piwik no script img

Verfassung neu

■ Kleineres Landesparlament käme teurer

Die Bremer Landesverfassung aus dem Jahre 1947 soll verändert werden, darin sind sich die vier demokratischen Parteien des Bremer Landesparlaments einig. Gestern berichteten die Mitglieder des entsprechenden Ausschusses über die komplizierte Materie.

So soll aus der Bremer Verfassung der Passus gestrichen werden, daß der Senat verhängten Todesurteilen zustimmen muß — da nicht zu erwarten ist, daß die Todesstrafe in der Bundesrepublik wieder eingeführt wird, könne man auf diese Kontrolle verzichten, berichtete Manfred Fluß (SPD). Einig waren sich die Ausschuß-Mitglieder auch in der Abschaffung der Klausel, daß nur derjenige in Parlament oder Senat gewählt werden kann, der drei Monate in Bremen seinen Wohnsitz hat. Auch die Selbstauflösung des Parlaments soll mit 2/3-Mehrheit ermöglicht werden.

Schwieriger gestaltet sich die Frage, ob es sinnvoll und kostensparend wäre, das Landesparlament zu verkleinern. Da dies aus rechtlichen Gründen zwangsläufig dazu führen müsse, daß Bremen ein eigenes Stadtparlament und einen „Magistrat“ als Stadtverwaltung bekommen würde, wäre es teurer, so das Fazit der Parlamentarier-Beratung und auch eines Gutachtens.

Volksbegehren sollen leichter werden, zudem sollen 10.000 Unterschriften ausreichen, um ein Thema auf die Tagesordnung des Landesparlaments zu bringen. Wortreich warb der Grüne Hermann Kuhn dafür, dabei auch den ausländischen MitbürgerInnen Bremens Stimmrecht zu gewähren. Die CDU lehnt das ab. K.W.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen