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Archiv-Artikel

Ver.di laufen die Leut’ davon

BERLIN ap ■ Der Mitgliederschwund bei der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hält an. „In diesem Jahr verlieren wir schätzungsweise 2,3 bis 2,6 Prozent der Mitglieder“, sagte Ver.di-Vorstand Gerd Herzberg dem Tagesspiegel am Sonntag. Die Gewerkschaft müsse auch deshalb bei sich selber weiter Stellen abbauen. Von mehr als 4.200 Vollzeitstellen vor drei Jahren sei man bei 3.400 angelangt, „aber das wird nicht reichen“. Allein in der Berliner Bundesverwaltung in der Nähe des Ostbahnhofs seien von den 530 Stellen derzeit 40 zu viel. Der Gewerkschaftsfunktionär beklagte, dass die Mobilisierung der Arbeitnehmer immer schwerer werde. Noch vor zehn Jahren habe jede Tarifbewegung viele neue Mitglieder gebracht. Der Arbeitskampf in den Krankenhäusern habe 20.000 bis 23.000 neue Mitglieder gebracht, aber vor allem in den Unikliniken haben man nach dem erfolgreichen Tarifabschluss mehr neue Mitglieder erwartet. Die wichtigsten Austrittsgründe seien der Beitrag sowie Zweifel am Nutzen der Gewerkschaft. Angesichts enormen Drucks auf die Arbeitnehmer klagten viele, dass die Gewerkschaft nicht geholfen habe.