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Verdacht auf Korruption

■ Französischer Minister Strauss-Kahn weist alle Beschuldigungen zurück

Paris (AP/taz) – Der Korruptionsverdacht gegen den französischen Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn hat sich laut einem Zeitungsbericht erhärtet. Wie Libération am Montag berichtete, wurden Unterlagen, die eine Tätigkeit Strauss-Kahns für die Studentenkrankenkasse Mnef belegen sollten, offenbar gefälscht. Der sozialistische Politiker soll von der Mnef ein Honoror in Höhe von 603.000 Franc (etwa 200.000 Mark) ohne Gegenleistung erhalten haben. Der 50-Jährige bestreitet dies.

Libération zufolge sollen verschiedene Dokumente – darunter ein Beratervertrag mit Strauss-Kahn – vordatiert worden sein. Untersuchungen hätten ergeben, dass das Papier, auf dem die Schriftstücke gedruckt worden seien, erst nach dem im Briefkopf angegebenen Datum hergestellt worden sei. Die beiden mit dem Fall Mnef befassten Richter hätten die Unterlagen bereits Anfang des Jahres beschlagnahmt. Gegen Mitarbeiter der Studentenkasse wird seit längerer Zeit wegen Betrugs und Veruntreuung ermittelt; mehrere leitende Angestellte sind in Haft. Strauss-Kahn, der früher als Wirtschaftsanwalt arbeitete, hat erklärt, bei dem Geld habe es sich um ein Beraterhonorar für ein Immobiliengeschäft in den Jahren 1994 bis 1996 gehandelt. Ein früherer Kollege von Strauss-Kahn, der an der Immobilientransaktion beteiligt war, bestätigte dessen Angaben.

Die bürgerlich-konservative Opposition hat dagegen den Rücktritt des Politikers gefordert, der eine der wichtigsten Figuren in der Regierung von Premier Lionel Jospin ist. Strauss-Kahn brach am Sonntag einen Besuch in Vietnam vorzeitig ab und kehrte nach Paris zurück, wo er sofort mit Jospin sprach. Dieser hat sich zu dem Fall noch nicht geäußert. Er hatte aber bei seinem Amtsantritt zu verstehen gegeben, dass er in seinem Kabinett keine Minister dulden werde, gegen die juristisch ermittelt werde. Deshalb wird damit gerechnet, dass Strauss-Kahn zurücktritt, falls gegen ihn ein Verfahren eingeleitet wird.

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