: Verbesserte Beratung
Senat richtet Zentrale Koordinierungsstelle „Zwangsarbeit in Berlin“ ein und unterstützt Dokumentationsstätte in den Baracken eines ehemalige Zwangsarbeiterlagers
Nachdem im Januar diesen Jahres die Einrichtung einer Zentralen Koordinierungsstelle „Zwangsarbeit in Berlin“ beschlossen wurde, hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) nun das Angebot erweitert. Die Zahl der Mitarbeiter wird von sechs auf elf erhöht, um der steigenden Nachfrage ehemaliger Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen gerecht zu werden.
Geschätzt wird, dass in Berlin zwischen 250.000 und 800.000 Menschen als Zwangsarbeiter beschäftigt waren. Bisher haben rund 4.000 überlebende Betroffene vor allem aus Osteuropa Anträge auf Entschädigung gestellt. Die Zentrale Koordinierungsstelle soll den Antragstellern dabei helfen, die notwendigen Nachweise über ihre ehemaligen Arbeitgeber und ihre Arbeitszeit zu recherchieren, damit die Anträge zügig bearbeitet werden können. „Damit ist eine vernünftige Betreuung der Anträge endlich gewährleistet“, sagte Hartwig Berger, Abgeordneter der Bündnisgrünen, dessen Fraktion in der Vergangenheit für die Koordinierungsstelle gestritten hatte.
Auch an anderer Stelle konnten die Grünen einen Teilerfolg verbuchen. In den Baracken des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Oberschöneweide wollen Geschichtswerkstätten und Bürgerinitiativen schon seit langem eine Informations- und Dokumentationsstätte über Zwangsarbeit in Berlin aufbauen. Ihr Konzept wird jetzt vom Senat unterstützt. Ungeklärt ist bisher noch die Finanzierung.
HEIKE KLEFFNER
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen