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VW will höheren DDR-Marktanteil

Berlin (dpa) - Der Volkswagenkonzern strebt in der DDR einen noch höheren Marktanteil als in der Bundesrepublik an, sagte VW-Chef Carl Hahn in einem am Montag veröffentlichten Interview im 'Neuen Deutschland‘. In der BRD liegt der VW -Anteil bei 30 Prozent.

Nach Meinung Hahns werden in der DDR bald 500.000 Autos pro Jahr gebraucht werden. VW wolle in diesem Jahr noch mindestens 50.000 verkaufen. Zugleich wolle der Wolfsburger Konzern mit Hilfe der DDR neue Märkte vor allem in Osteuropa erschließen. In Mosel bei Zwickau, wo VW in ein Gemeinschaftsunternehmen eingestiegen ist, sollen Ende 1992 täglich 400 Wagen gebaut werden.

VW hat in Zwickau nach Worten Hahns „auf Handschlag Hunderte Millionen Mark in Gang gesetzt“, obwohl die Eigentumsverhältnisse nicht klar seien. „Es gibt de facto keine Gesetze, die das, was wir tun, sichern.“ In der DDR müsse mittels Investitionen Kaufkraft geschaffen werden. Dies könne nur mit leistungsfähigen Arbeitsplätzen geschehen, an denen die Menschen viel Geld verdienten. Wenn man nur den Markt bediene, werde der DDR-Bürger nicht wohlhabender.

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