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V.S. Naipaul

ist als Vidiadhar Surajprasad, Sohn indischer Kontraktarbeiter, auf Trinidad geboren. Mit 18 Jahren ging er mit einem Stipendium nach Oxford. Sein erster großer Erfolg als Schriftsteller war der Roman „Ein Haus für Mr. Biswas“ (1961), eine Familienchronik aus Trinidad.

In den sechziger Jahren begann er zu reisen, vor allem durch die sogenannte Dritte Welt, ein Begriff, den er ablehnt. Weil er in seinen Reportagen und Reise-Essays („Indien. Ein Land im Aufruhr“, dtv) den Mythos zerstört, Armut und Stagnation der „Dritten“ seien allein Effekte der Ausbeutung durch die „Erste Welt“, wurde er scharf angegriffen. Vielfach ausgezeichnet, wird Naipaul seit Jahren als Nobelpreiskandidat gehandelt. Mit nebenstehendem Interview hat er in England einen kleinen Sturm im Feuilleton ausgelöst. Sofort wurden die Schriftstellerkollegen von aufgeregten Journalisten zum „Tod des Romans“ befragt, welche Konsequenz sie für ihre Arbeit zu ziehen gedächten und welche Exemplare der aussterbenden Gattung ihre liebsten seien. Schöne Ironie: Unter den Nennungen der Romane, die zu besten Hoffnungen für das Genre Anlaß geben, war auffällig oft Naipauls „Ein Haus für Mr. Biswas“. jl

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