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Urteil im Kofferbomber-ProzessLebenslang für den Gescheiterten

Der 24-jährige "Kofferbomber" Youssef El Haj Dib wird in Düsseldorf wegen vielfachen versuchten Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt.

Wütende Reaktion im Gerichtssaal: Youssef Mohamad El Haj Dib. Bild: ap

DÜSSELDORF taz Unzählige Kameras surren. Ein Blitzlichtgewitter prasselt auf ihn ein. Hilflos versucht Youssef Mohamad El Haj Dib sein Gesicht mit ein paar Blatt Papier zu verdecken. Er hat seine schulterlangen dunklen und in der Mitte gescheitelten Haare hinter die Ohren geklemmt. Das Kevin-Kuranyi-Bärtchen vom Beginn der Hauptverhandlung ist inzwischen einem Vollbart gewichen. Wodurch der 24-jährige Libanese bei Prozessende auch noch so aussieht, wie man sich gemeinhin einen Islamisten vorstellt.

ZUR PERSON

Der heute 24-Jährige Youssef Mohamad El Haj Dib ist als jüngstes von 13 Geschwistern in einem streng religiösen sunnitischen Elternhaus im nordlibanesischen Tripolis aufgewachsen. Seit Vater ist pensionierter Beamter einer staatlichen Landwirtschaftsgenossenschaft, seine Mutter Hausfrau. Über ihrem Haus weht eine schwarze Fahne mit dem islamischen Glaubensbekenntnis. "Ich war das Nesthäkchen", berichtete der Angeklagte im Prozess, "ein verwöhntes Kind". Fünf seiner zehn noch lebenden Geschwister wohnen inzwischen in Skandinavien oder Kanada. Ein Bruder wurde bei einem israelischen Luftangriff im Libanonkrieg 2006 getötet, ein anderer starb im Kampf um das Palästinenserlager Nahr al-Bared ein Jahr später. Er soll wie zwei weitere Brüder, die derzeit in einem libanesischen Gefängnis einsitzen, der mit al-Qaida verbündeten Fatah al-Islam angehört haben.

Plötzlich verfinstert sich sein Blick. Dann verliert der sonst so lethargisch wirkende junge Mann für einen kurzen Augenblick die Kontrolle. Der streng religiöse Muslim reckt seine Arme zu einer ganz weltlichen Geste hoch: Wütend zeigt er mit beiden Händen den Stinkefinger.

Es war der vorerst letzte Auftritt El Haj Dibs vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht. Am Dienstag verkündete der Vorsitzende Richter Ottmar Breidling das Urteil gegen den "Kofferbomber" von Köln: lebenslange Haft wegen vielfachen versuchten Mordes. "Wer die heimtückische Tötung einer Vielzahl von Menschen aus Hass und Feindseligkeit und zudem mit gemeingefährlichen Mitteln plant und aus seiner Sicht alles für den Erfolg der Tat getan hat, der hat solche Schuld auf sich geladen, dass nur die Höchststrafe die gerechte Antwort des Gesetzes sein kann", begründete Breidling die Entscheidung des Gerichts.

El Haj Dibs Bekundung, er habe einen inneren Wandel vollzogen und die beiden am 31. Juli 2006 in zwei Zügen deponierten Bomben ganz bewusst so konstruiert, dass sie nicht explodieren konnten, sei eine Schutzbehauptung gewesen. Er habe sich immer wieder in Widersprüche verwickelt. Leider sei der Angeklagte nicht dem Rat des Gerichts gefolgt, "keine Geschichten aus 1001 Nacht zu erzählen", sondern ein "Geständnis in der Nähe des Tatgeschehens" abzulegen.

"Ich schwöre bei Gott dem Allmächtigen, dass es niemals meine Absicht war, jemanden zu töten", hatte der 24-jährige Libanese in seinem aus dem Arabischen übersetzten Schlusswort in der vergangenen Woche gesagt. Er schloss es mit vier deutschen Worten: "Es tut mir leid." Wegen "Rücktritts vom Versuch" plädierten seine Verteidiger auf Freispruch - vergeblich.

"Dass es nicht zu einem verheerenden Blutbad mit einer Vielzahl von Toten gekommen ist, ist allein dem Umstand zu verdanken, dass der Angeklagte und sein Mittäter Dschihad Hamad einem Irrtum beim Bau der Sprengsätze unterlegen sind", sagte Breidling. Deswegen teile er die Einschätzung der Bundesanwaltschaft, "dass Deutschland einem islamistischen Anschlag nie näher gestanden hat als im vorliegenden Fall".

Es war ein langer Prozess im Hochsicherheitsgebäude am Düsseldorfer Kapellweg. Rund ein Jahr benötigte der 6. Strafsenat des OLG, um zu seinem Urteil zu gelangen. Erstaunlich für einen Fall, der auf den ersten Blick so einfach scheint. Dass El Haj Dib und sein bereits in Beirut zu 12 Jahren Haft verurteilter Komplize Hamad tatsächlich zwei Kofferbomben in den Regionalzügen nach Koblenz und Hamm abgestellt hatten, war von Beginn an unstrittig gewesen. Streitpunkt war einzig die Frage, ob es die beiden absichtlich nicht zu einer Explosion haben kommen lassen oder ein "handwerklicher Fehler" die Detonation verhinderte.

Aber der zur Selbstgefälligkeit neigende Vorsitzende Richter Breidling ist bekannt dafür, sich gerne viel Zeit zu nehmen. Sicherlich, der Unterschied zwischen grobem Unfug und versuchtem Mord ist der alles Entscheidende - doch bedurfte die Antwortfindung wirklich der 60 Verhandlungstage und mehr als 70 Zeugenvernehmungen?

Zum Schluss hatte selbst Breidling genug. Besonders die Endphase verlief äußerst schleppend. Mit immer neuen Anträgen sorgte die Verteidigung dafür, dass entgegen getroffener Absprachen das Gericht mal um mal erneut in die schon abgeschlossene Beweisaufnahme eintreten musste. Die eigentlich für Mitte November angesetzte Urteilsverkündung verzögerte sich in den Dezember hinein. Das deutsche Strafrecht sieht keine Frist für Anträge vor. Sie können also jederzeit gestellt werden, sogar noch nach den Plädoyers. Sie können also jederzeit gestellt werden, sogar noch nach den Plädoyers - auch wenn Breidling dieses Recht für ein dringend vom Gesetzgeber zu korrigierendes Ärgernis hält, wie er bei seiner Urteilsbegründung deutlich zum Ausdruck brachte.

Zu wirklich neuen Erkenntnissen führten die vielen Anträge der Verteidiger nicht. Aber damit hatten sie wohl auch selbst nicht gerechnet. Ihr offensichtliches Ziel war es vielmehr, sich Argumente für die bereits angekündigte Revision zu erarbeiten - eine durchaus zulässige Strategie. Grundlage einiger Beweisanträge des Verteidigers Bernd Rosenkranz seien offenkundig "lediglich Behauptungen ins Blaue hinein ohne jeden Hintergrund", giftete Breidling. Der lapidare Kommentar des Hamburger Rechtsanwalts: "Dazu äußere ich mich nicht."

Immerhin führten diese Aktivitäten die Prozessbeobachter noch einmal kurz vor Prozessende an den Ausgangspunkt zurück. Denn sie veranlassten Breidling am Dienstag vergangener Woche, im Gerichtssaal auf zwei großen Leinwänden die Pressekonferenz der Bundesanwaltschaft und des Bundeskriminalamts vom 18. August 2006 vorzuführen. Bei diesem Termin hatten die Ermittler erstmalig jene Videos präsentiert, die Überwachungskameras des Kölner Hauptbahnhofs von den "Kofferbombern" aufgenommen hatten und die seitdem das Bild El Haj Dibs in der Öffentlichkeit prägen.

Sie zeigen einen damals noch unbekannten bärtigen jungen Mann, der in Michael Ballacks Fußballnationalmannschaftstrikot mit der Nummer 13 über den Bahnsteig schlendert. Die Aufnahmen haben sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt: Die abstrakte Gefahr islamistischer Terroranschläge schien nun auch in der Bundesrepublik real geworden zu sein. Er habe ein "Nationalsymbol einer Gesellschaft" getragen, "die er im Augenblick aktiv bekämpfte", sagte Bundesanwältin Duscha Gmel in ihrem Schlussplädoyer.

Nach Zählart der Sicherheitsbehörden war es der sechste islamistisch motivierte Versuch, einen Anschlag auf deutschem Boden zu verüben. Auch wenn El Haj Dib kein Mitglied einer terroristischen Vereinigung gewesen sei, "so handelte es sich der Sache nach, ja auch der Motivation und der Zielrichtung nach, um eine zutiefst terroristische Tat", sagte Richter Breidling. Aber was bringt einen jungen Mann auf eine solche "Bombenidee"? Ursprünglich sollen El Haj Dib und sein Mittäter Hamad sogar einen Anschlag in einem Stadion während der kurz zuvor zu Ende gegangenen Fußballweltmeisterschaft geplant haben. Nur wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen hätten sie davon Abstand genommen, habe ihm Hamad bei einer Befragung in Beirut gestanden, sagte ein BKA-Kommissar aus.

Nach seiner Schulzeit und drei Deutschkursen am Beiruter Goethe Institut kam El Haj Dib im September 2004 mit einem Studentenvisum vom Libanon nach Deutschland. Anders als von ihm selbst behauptet, geht das Gericht davon aus, dass seine radikalislamische Grundeinstellung nicht zuletzt aufgrund familiärer Prägung schon in seiner Heimat bestand. Aufgrund seiner Situation in der Bundesrepublik habe sich der religiöse Fanatismus allerdings noch verstärkt.

Als "Flucht nach vorn" sei er in die Rolle des islamistischen Gotteskriegers geschlüpft, stellten Norbert Leygraf und Norbert Schalast vom Institut für Forensische Psychiatrie der Universität Duisburg-Essen in ihrem Gutachten fest. Seine Hinwendung zum militanten Islam interpretierten die Gutachter als eine "Gegenreaktion" auf die ihm auch zwei Jahre nach Studienbeginn in Kiel fremd gebliebene Umwelt. Mit "moralischem Rigorismus" habe er versucht, "seine eigentlich vorhandene Unsicherheit und Bedürftigkeit" zu kompensieren.

Denn El Haj Dib sei als Hoffnungsträger seiner Familie mit seinem Studium und dem Leben in der Bundesrepublik völlig überfordert gewesen. "Er war an einem Punkt angelangt, an dem er seinen Eltern sein beschämendes Scheitern hätte eingestehen müssen", sagte Leygraf vor Gericht. Der junge Libanese habe sich in einer "persönlichen Selbstwertkrise" befunden, zumal er auch beim "weiblichen Geschlecht keinen Erfolg" vorzuweisen hatte. Die Flucht in den Islamismus sei eine "im doppelten Sinne verfehlte Krisenbewältigung" gewesen. Sie habe seine Isolation noch gesteigert und die Integration verhindert. "Körperlich war er in Deutschland, aber im Geiste lebte er im Dschihad", sagte ein früherer Studienkollege aus. Und dann fing El Haj Dib an, eine Bombe zu bauen.

Für Verteidiger Rosenkranz eine " spleenige, jungenhafte Idee". Bei seiner Tat sei "diese Jugendlichkeit und Jungenhaftigkeit" des heute 24-jährigen Angeklagten durchgekommen, der "in seinem ganzen Auftreten nicht wirklich erwachsen" wirke. Motiv sei "Antipathie gegen die Amerikaner und den Westen insgesamt" gewesen, ausgelöst durch die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen in westlichen Zeitungen, aber auch das militärische Vorgehen der USA und ihrer Verbündeten im Irak und in Afghanistan. "Wie wenn David dem Goliath eins auswischt", habe sein Mandant "ein Stück weit" mit Anschlägen auf us-amerikanische Soldaten "sympathisiert".

Darüber hinaus habe El Haj Dib die geringe öffentliche Aufmerksamkeit erleben müssen, die eine Anti-Karikaturen-Demonstration hervorrief, an der er sich im Februar 2006 in Kiel beteiligt hatte. "Das schafft Frust, denke ich mal", sagte Rosenkranz. Die daraus resultierende Entscheidung zum gewaltsamen Protest ähnele den Beweggründen radikaler Linker zu Zeiten des Vietnam-Krieges, in die Rote Armee Fraktion einzutreten.

Der Vergleich wirkte arg bemüht. Dabei kennt sich Rosenkranz eigentlich aus: Einst verteidigte er das RAF-Mitglied Knut Folkerts. Auch sein Düsseldorfer Kollege Johannes Pausch, der zweite Verteidiger El Haj Dibs, ist als früherer Anwalt von Adelheid Schulz RAF-erfahren. Inzwischen haben sich die beiden auf mutmaßliche Protagonisten des islamistischen Terrors spezialisiert. Im kommenden Jahr werden Pausch und Rosenkranz erneut dem Vorsitzenden Richter Ottmar Breidling gegenüber sitzen: im Prozess gegen die "Sauerlandgruppe", der im Frühjahr kommenden Jahres vor dem Oberlandesgericht beginnen soll.

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66 Kommentare

 / 
  • K
    Kai

    @Antimateire

     

    "Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt."

     

    Haben Sie dazu irgendwelche Zahlen und Fakten? Das würde mich interessieren.

     

    Nicht falsch verstehen. Ziehe die Aussage nicht grundsätzlich in Zweifel. Würde aber doch gerne wissen, wo und von wem in Deutschland die ganzen Bomben hergestellt werden. Im Ruhrpott oder in Sachsen oder in Schwaben? Und wie viele pro Jahr? Welchen prozentualen Anteil hat Deutschland am internationalen Waffenhandel? Möglichst konkrete Angaben und Quellen würden mich sehr interessieren.

  • S
    s.fuchs

    @ antimaterie

     

    Na, dann hätten sie mal im Religionsunterricht ein bißchen besser aufpassen sollen. Wo im Neuen Testament wird denn Gewalt, gegen wen auch immer gerechtfertigt bzw. verherrlicht ? Wo wird dort zu Übergriffen gegenüber Schwulen und Lesben aufgerufen? Wo wird dort zu heiligen Kriegen aufgerufen? Aber das werden Sie zumindest doch mitbekommen haben: Dass für Christen das NT verbindlich ist, welches das alte relativiert oder diesem auch widerspricht. Aber vielleicht hat sich auch herumgesprochen, dass unsere Gesellschaft und G.ordnung entscheidend von Aufklärung und Humanismus geprägt ist, Religion daher im Wesentlichen auch nicht mehr mißbraucht wird wie im Mittelalter.

     

    Das mit den Streubombenopfern in Mittelasien ist eine schlimme Sache. Aber welcher Pabst oder Bischof befürwortet solches Handeln?

  • A
    Antimaterie

    @ Fuchs

     

    Du alter Fuchs, der Islam ist doch wirklich das letzte. Unterdrückung der Frau, keine Anerkennung von Schwulen und Lesben, keine Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, grausame Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt... aber du sprichst wirklich von Interpretationen des Korans? Nicht etwa von der bibel des Christentums? Ich frage nur nach, weil mir bei der Aufzählung all dieser Greueldinge zuerst mein Relgionsunterricht in der Schule wieder einfällt.

     

    Aber das war doch damals, wirst du jetzt vielleicht sagen. Auch heute noch wird der Inhalt der Bibel gelehrt. Bush brüstete sich damit, dass er sich von Gott dazu berufen fühlt Krieg zu führen.

     

    Mensch Leute mir wird schlecht bei diesen ganzen Predigten, die hier über Gerechtigkeit gehalten werden. Wir sind ja alle so dermaßen gut und unschuldig, dass es schon in den Augen blendet. und die dort unten sind alle so schlecht und böse, dass man es riechen kann.

     

    Damit mich keiner falsch versteht. Es gibt für solche Taten keine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung! Aber die ganze Diskussion ist mir zu einseitig. Wir haben geradezu panische ängste wenn es darum geht dass uns etwas passieren könnte. Ich frage mich, wie die vielen Zivilisten über uns denken, die als Kolateralschäden durch unsere Splitterbomben zu Krüppeln werden. Geben wir denen doch auch einmal eine Stimme vor Gericht! Das nenne ich fair!

  • A
    Antimateire

    @Krause

     

    welch sinnfreies Argument. Abschreckung. Ja. Richtig. Jeder Selbstmordattentäter wird sich jetzt erschrocken an die Stirn fassen und sagen: 'Oh, wenn ich jetzt dafür ins Gefängnis kommen muss, wenn ich bei einem Selbstmordanschlag ums Leben komme, dann lasse ich es doch am besten gleich sein.'

     

    Wer Bomben baut um Menschen zu töten gehört auf jeden Fall bestraft! Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Allerdings sollten wir das mal nicht ganz so laut brüllen, denn Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt. Nicht nur um Arbeitsplätze zu erhalten stellen wir jährlich tausende von Bomben her die unzählige Kinder töten. Aber das zählt ja nicht. Sind ja keine Deutschen, die dabei drauf gehen, gel?

  • P
    Piraja

    @s.fuchs

    Mein erster Kommentar war eigentlich ironisch gemeint. Am Anfang des Kommentars hatte ich gesagt, dass nach den Lehren der klassischen Scharia das Töten von Nichtmuslimen, die keine Kopfsteuer zahlen, sünd- und straflos ist. Darunter kam folgender Link:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    und dann das mit der "Gleichwertigkeit der Kulturen und dem Rassismus. Der erste Teil meines ersten Kommentars ist leider dem "Hausrecht" zum Opfer gefallen. Tja so kanns gehen...

  • S
    s.fuchs

    @ piraja

     

    So, so, jemand, der gewisse islamische Werte nicht gut findet, ist automatisch, oh böse Schublade öffne Dich, ein Rassist!

     

    Formal betrachtet kann er das nicht sein, da Rassismus nichts mit religiösen Werten zu tun hat.

     

    Bestimmte Traditionen islamischer Glaubensgruppen widersprechen nun mal einer liberalen, aufgeklärten Werteordnung. Wie steht´s mit Frauenrechten, Anerkennung von Schwulen und Lesben, Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt? Der Koran wird da ganz unterschiedlich ausgelegt, bestimmte Strömungen kann man nicht tolerieren.

  • M
    Maddin

    Wer sich mal die Mühe macht und zu diesem Fall in verschiedenen Zeitungen (FAZ, FR, SZ, taz) via Internet recherchiert, bekommt doch ein recht klares Bild: Die Kerle wollten ein Blutbad anrichten.

     

    Das ist durch glückliche Umstände verhindert worden. Das Entsetzen wäre groß gewesen und der Groll auf Muslime bedrohlich gewachsen.

  • P
    Piraja

    Lest doch mal folgendes:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    da versteht man doch gleich viel besser, warum es Leute wie die "Kofferbomber" gibt!

  • R
    rosarot

    @ vic

    Mir spielt dieser ganze Hergang auch viel zu sehr dem lieben Herrn Schäuble in die Hand, als dass ich das wirklich ernst nehmen könne! Juhu, Videokameras haben ihn erfasst "Wir brauchen mehr davon!" Ein islamistisch motivierter Anschlag auf Deutschem Boden: "Wir stehen im Fadenkreuz von Bin Laden"...

     

    Ich bin bei der Beweisaufnahme nicht dabei gewesen und leider auf Informationen aus dritter oder vierter Hand angewiesen, kann also nicht behaupten irgendwas beurteilen zu können, aber mir macht das keine Angst und noch mehr "Sicherheitsvorkehrungen" lehne ich ab! Verrückte hält das nicht auf!

  • V
    vic

    "dass Deutschland einem islamistischen Anschlag nie näher gestanden hat als im vorliegenden Fall". sagt die Staatsanwaltschaft...

    So etwas hört er gern, unser Innenminister des Äußersten. Allerdings muss ich sagen, nachdem ich gestern H.Rosenkranz´ Äußerung hörte bin ich doch ein wenig von der Richtigkeit einer langjährigen Strafe überzeugt. Nicht lebenslang!

    "Den Zweien wäre die Sache dann doch zu kompliziert geworden, woraufhin sie sich entschlossen hätten, die Flaschen einfach nur so in die Züge zu stellen. Dann wär´s halt nur eine Warnung..."

    Jedenfalls waren das keine Profis, also Alarm Sirenen wieder aus. Zudem kommt es mir vor, als ob das Ballack-Trikot strafverschärfend gewertet wurde. Seltsame Rechtsprechung.

  • R
    RED

    Richtig gefährlich wird es meines Erachtens, wenn der Islamismus aus Gründen der "allgemeinen Liberalität" und aus falsch verstandener Menschenliebe fälschlicherweise mit dem Islam gleichgesetzt wird. In unserer Gesellschaft ist Glaubensfreiheit garantiert – allerdings nur in den Schranken anderer Grundrechte! Nein, islamistisches Gedankengut ist keine "Bereicherung" für unsere Gesellschaft; es ist eine Gefahr, die bekämpft werden muss. Sobald die Ausübung des islamischen Glaubens mehr ist als die Befolgung spiritueller Riten, sobald eine politische Ideologie die Einheit von Glaube, Recht, Gesellschaft und Staatsform fordert, sind unsere Werte in Gefahr.

     

    Hier hilft kein noch so gut gemeintes Händereichen

  • MF
    Mr. Füsch

    Hä? Wie jetzt? Das hat ja wohl nichts mit euro- gegen andere Normen zu tun. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Sprengsatzbauen eine islamische gesellschaftliche "Norm" ist, insofern betrachte ich Herrn El Haj Dib nicht als Vetreter einer "Norm".

     

    Hass ist ein Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet - da hat auch Allah kaum eine Chance.

  • J
    Jacob

    @Piraja

     

    Das ist so naiv und plump, dass es eigentlich nur ironisch gemeint sein kann.

  • K
    Karl

    @ R.A.

     

    Was für eine grenzwertige Antwort. Es interesseiert nicht was Du zu wissen meinst, sondern die Faktenlage. Selbstverständlich ist es strafrechtlich zu würdigen, wenn irgendwelche religiösen Wirrköpfe versuchen, irgendwie eine Explosion herbeizuführen. Unabhängig davon, ob sie damit Erfolg haben oder nicht. Der Wille zur Tat ist ausreichend.

    Und was den Sachverhalt mit den Butanflaschen angeht, nochmal auch für Menschen mit geringer Verständnisfähigkeit:

     

    1. Die Zündvorrichtung der USBV hat funktioniert!

    2. Es war, da keine Reaktion stattfand, zu eben diesem Zeitpunkt nichts explosionsfähiges vorhanden, warum auch immer.

    3. Deine Darstellung des normalen mechanischen Versagens einer Butanflasche hat nicht mit einem Explosionsvorgang zu tun. Dazu fordert das SprengG eben aus gutem Grund eine explosionsfähige Zubereitung; etwas das, durch den Nichteintritt einer Explosion belegt, auch nicht vorgelegen hat.

    Es ist durchaus rechtsstaatlich gut begründbar, sehr genau die vorliegenden Beweise zu würdigen. Dinge einfach in eine Topf zu werfen ist mehr als unsachlich und würde im vorliegenden Fall auch die Verteidigung über alle Maßen begünstigen.

     

    Im vorliegenden Fall mindestens auf versuchten Mord zu erkennen ist gut nachvollziehbar und begründbar, Tendenzen zum "kurzen Prozeß" eher weniger, letzteres erinnert fatal an das Vorgehen der jetzt Verurteilten.

     

    Glück auf!

    Karl

  • P
    Piraja

    Leute, ihr seht das alles viel zu eurozentisch, andere kulturelle Normen sind mindesten genauso gut, wie europäische Normen.

     

    Und wer behauptet, islamische Normen seien weniger Wert als westliche, ist ein ganz böser Rassist!

     

    Vielfalt, wie die Vielfalt ethischer Normen, wie sie durch die Einbürgerung des Islams ensteht, sollten wie als Bereicherung und nicht als Problem begreifen!

  • J
    Jacob

    Das Urteil ist im Vergleich zu dem, was er anderen Menschen, ihren Familien und Freunden antun wollte, geradezu milde. Sollte ein derartiger Anschlag, wie Youssef E. H. ihn erreichen wollte, einmal gelingen, dürfte dies politisch v. a. der NPD Auftrieb geben. Die sitzt dann schneller im Bundestag, als mancher Kommentator hier sein selbstgerechtes Gelaber eintippen kann.

  • S
    s.fuchs

    @ LaoSichuan

     

    Ein Ungeist, der den Versuch der massenhaften Tötung Unschuldiger verharmlost. Das Urteil geht in Ordnung. Mit RAF-Ideologie haben diese Fanatiker nichts zu tun, die Taten sind nicht vergleichbar.

  • R
    R.A.

    @karl:

    Fliegt beim erhitzen explosionsartig in die Luft, wird heiss, tötet Menschen. Da sind mir Deine chemischen Spitzfindigkeiten egal, ich nenne sowas umgangssprachlich einen Sprengsatz, und der Stoff aus dem sowas gemacht ist Sprengstoff. Und scharf deshalb, weil es zu entzünden ging. Jeder der eine Butangasflasche schon mal hat fliegen sehen pfeift auf irgendwelche dämlichen Wortklauberein an dem Punkt, egal ob hochexplosiv oder "nur" entzündbares Gas: Laut, heiss, tut weh und tötet. Mord.

  • K
    Karl

    @ R.A

     

    Was bitte ist "scharfer Sprengstoff" ? diese Bezeichnung ist offenkundiger Unsinn. Was ein Spreng- bzw. Explosivstoff ist, weist die Positivliste im SprengG aus!!!

    Hysterische Vermutungen fallen eindeutig nicht darunter.

     

    BTW: Ein flüssiges Butan/Propan-Gemisch ist bestimmt aus o.a. Gesetz und aus stöchiometrischen sowie thermodynamischen Gründen kein Explosiv- geschweige denn Sprengstoff. Ist Dir überhaupt der Unterschied klar? Wenn nicht, empfehle ich:

     

    Fickett, W. (1999):Detonation-Theory and Experiment.--Dover Publ.; Los Alamos.

     

    Ob die Konstruktion faktisch eine Atrappe war ist nicht einfach zu entscheiden; eine funktionsfähige Zündvorrichtung war ja vorhanden, nur eben keine explosionsfähiges Selbstlaborat.

     

    Die Ausrede glaube ich dem Täter aber auch nicht.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • K
    Krause

    @ Von LaSichuan:

    Stimme R.A. zu. Im Übrigen geht es hier auch um Abschreckung (Generalprävention), damit unsere Herren Islamisten wissen, dass mit der deutschen Justiz nicht zu spaßen ist. Gutes Urteil.

  • R
    R.A.

    @LaoSichuan:

     

    1. Präfix meinst Du wohl

    2. Versuchter Mord wird in D immer mit Lebenslang (genau wie Mord) bestraft. Genau wie bei Mord kann auf strafmildernde Umstände erkannt werden. Mittlerweile kann man sich auch vor dem Posten solcher ... kommentare selber informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Mord#Versuchter_Mord

     

    Und ja. Ich halte die Ausrede "Attrappe" einfach nur für unglaublich hanebüchen - eine Attrappe hat keinen scharfen Sprengstoff dabei. Insofern ist der versuchte Mord an dutzenden Menschen (egal ob shculdig oder unschuldig, wir wollen ja schliesslich keine Todestrafe in D, gelle) in meinem Augen zurecht mit "Lebenslang" bestraft. Er kommt ja in 20 jahren wieder raus.

  • L
    LaoSichuan

    Sobald ein Prozess das Prefex Terror- bekommt, läuft die Justiz Amok. Lebenslang für eine Tat, bei der niemand zu Schaden gekommen ist, der Ungeist der RAF-Prozesse ist wieder auferstanden

  • K
    Kai

    @Antimateire

     

    "Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt."

     

    Haben Sie dazu irgendwelche Zahlen und Fakten? Das würde mich interessieren.

     

    Nicht falsch verstehen. Ziehe die Aussage nicht grundsätzlich in Zweifel. Würde aber doch gerne wissen, wo und von wem in Deutschland die ganzen Bomben hergestellt werden. Im Ruhrpott oder in Sachsen oder in Schwaben? Und wie viele pro Jahr? Welchen prozentualen Anteil hat Deutschland am internationalen Waffenhandel? Möglichst konkrete Angaben und Quellen würden mich sehr interessieren.

  • S
    s.fuchs

    @ antimaterie

     

    Na, dann hätten sie mal im Religionsunterricht ein bißchen besser aufpassen sollen. Wo im Neuen Testament wird denn Gewalt, gegen wen auch immer gerechtfertigt bzw. verherrlicht ? Wo wird dort zu Übergriffen gegenüber Schwulen und Lesben aufgerufen? Wo wird dort zu heiligen Kriegen aufgerufen? Aber das werden Sie zumindest doch mitbekommen haben: Dass für Christen das NT verbindlich ist, welches das alte relativiert oder diesem auch widerspricht. Aber vielleicht hat sich auch herumgesprochen, dass unsere Gesellschaft und G.ordnung entscheidend von Aufklärung und Humanismus geprägt ist, Religion daher im Wesentlichen auch nicht mehr mißbraucht wird wie im Mittelalter.

     

    Das mit den Streubombenopfern in Mittelasien ist eine schlimme Sache. Aber welcher Pabst oder Bischof befürwortet solches Handeln?

  • A
    Antimaterie

    @ Fuchs

     

    Du alter Fuchs, der Islam ist doch wirklich das letzte. Unterdrückung der Frau, keine Anerkennung von Schwulen und Lesben, keine Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, grausame Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt... aber du sprichst wirklich von Interpretationen des Korans? Nicht etwa von der bibel des Christentums? Ich frage nur nach, weil mir bei der Aufzählung all dieser Greueldinge zuerst mein Relgionsunterricht in der Schule wieder einfällt.

     

    Aber das war doch damals, wirst du jetzt vielleicht sagen. Auch heute noch wird der Inhalt der Bibel gelehrt. Bush brüstete sich damit, dass er sich von Gott dazu berufen fühlt Krieg zu führen.

     

    Mensch Leute mir wird schlecht bei diesen ganzen Predigten, die hier über Gerechtigkeit gehalten werden. Wir sind ja alle so dermaßen gut und unschuldig, dass es schon in den Augen blendet. und die dort unten sind alle so schlecht und böse, dass man es riechen kann.

     

    Damit mich keiner falsch versteht. Es gibt für solche Taten keine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung! Aber die ganze Diskussion ist mir zu einseitig. Wir haben geradezu panische ängste wenn es darum geht dass uns etwas passieren könnte. Ich frage mich, wie die vielen Zivilisten über uns denken, die als Kolateralschäden durch unsere Splitterbomben zu Krüppeln werden. Geben wir denen doch auch einmal eine Stimme vor Gericht! Das nenne ich fair!

  • A
    Antimateire

    @Krause

     

    welch sinnfreies Argument. Abschreckung. Ja. Richtig. Jeder Selbstmordattentäter wird sich jetzt erschrocken an die Stirn fassen und sagen: 'Oh, wenn ich jetzt dafür ins Gefängnis kommen muss, wenn ich bei einem Selbstmordanschlag ums Leben komme, dann lasse ich es doch am besten gleich sein.'

     

    Wer Bomben baut um Menschen zu töten gehört auf jeden Fall bestraft! Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Allerdings sollten wir das mal nicht ganz so laut brüllen, denn Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt. Nicht nur um Arbeitsplätze zu erhalten stellen wir jährlich tausende von Bomben her die unzählige Kinder töten. Aber das zählt ja nicht. Sind ja keine Deutschen, die dabei drauf gehen, gel?

  • P
    Piraja

    @s.fuchs

    Mein erster Kommentar war eigentlich ironisch gemeint. Am Anfang des Kommentars hatte ich gesagt, dass nach den Lehren der klassischen Scharia das Töten von Nichtmuslimen, die keine Kopfsteuer zahlen, sünd- und straflos ist. Darunter kam folgender Link:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    und dann das mit der "Gleichwertigkeit der Kulturen und dem Rassismus. Der erste Teil meines ersten Kommentars ist leider dem "Hausrecht" zum Opfer gefallen. Tja so kanns gehen...

  • S
    s.fuchs

    @ piraja

     

    So, so, jemand, der gewisse islamische Werte nicht gut findet, ist automatisch, oh böse Schublade öffne Dich, ein Rassist!

     

    Formal betrachtet kann er das nicht sein, da Rassismus nichts mit religiösen Werten zu tun hat.

     

    Bestimmte Traditionen islamischer Glaubensgruppen widersprechen nun mal einer liberalen, aufgeklärten Werteordnung. Wie steht´s mit Frauenrechten, Anerkennung von Schwulen und Lesben, Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt? Der Koran wird da ganz unterschiedlich ausgelegt, bestimmte Strömungen kann man nicht tolerieren.

  • M
    Maddin

    Wer sich mal die Mühe macht und zu diesem Fall in verschiedenen Zeitungen (FAZ, FR, SZ, taz) via Internet recherchiert, bekommt doch ein recht klares Bild: Die Kerle wollten ein Blutbad anrichten.

     

    Das ist durch glückliche Umstände verhindert worden. Das Entsetzen wäre groß gewesen und der Groll auf Muslime bedrohlich gewachsen.

  • P
    Piraja

    Lest doch mal folgendes:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    da versteht man doch gleich viel besser, warum es Leute wie die "Kofferbomber" gibt!

  • R
    rosarot

    @ vic

    Mir spielt dieser ganze Hergang auch viel zu sehr dem lieben Herrn Schäuble in die Hand, als dass ich das wirklich ernst nehmen könne! Juhu, Videokameras haben ihn erfasst "Wir brauchen mehr davon!" Ein islamistisch motivierter Anschlag auf Deutschem Boden: "Wir stehen im Fadenkreuz von Bin Laden"...

     

    Ich bin bei der Beweisaufnahme nicht dabei gewesen und leider auf Informationen aus dritter oder vierter Hand angewiesen, kann also nicht behaupten irgendwas beurteilen zu können, aber mir macht das keine Angst und noch mehr "Sicherheitsvorkehrungen" lehne ich ab! Verrückte hält das nicht auf!

  • V
    vic

    "dass Deutschland einem islamistischen Anschlag nie näher gestanden hat als im vorliegenden Fall". sagt die Staatsanwaltschaft...

    So etwas hört er gern, unser Innenminister des Äußersten. Allerdings muss ich sagen, nachdem ich gestern H.Rosenkranz´ Äußerung hörte bin ich doch ein wenig von der Richtigkeit einer langjährigen Strafe überzeugt. Nicht lebenslang!

    "Den Zweien wäre die Sache dann doch zu kompliziert geworden, woraufhin sie sich entschlossen hätten, die Flaschen einfach nur so in die Züge zu stellen. Dann wär´s halt nur eine Warnung..."

    Jedenfalls waren das keine Profis, also Alarm Sirenen wieder aus. Zudem kommt es mir vor, als ob das Ballack-Trikot strafverschärfend gewertet wurde. Seltsame Rechtsprechung.

  • R
    RED

    Richtig gefährlich wird es meines Erachtens, wenn der Islamismus aus Gründen der "allgemeinen Liberalität" und aus falsch verstandener Menschenliebe fälschlicherweise mit dem Islam gleichgesetzt wird. In unserer Gesellschaft ist Glaubensfreiheit garantiert – allerdings nur in den Schranken anderer Grundrechte! Nein, islamistisches Gedankengut ist keine "Bereicherung" für unsere Gesellschaft; es ist eine Gefahr, die bekämpft werden muss. Sobald die Ausübung des islamischen Glaubens mehr ist als die Befolgung spiritueller Riten, sobald eine politische Ideologie die Einheit von Glaube, Recht, Gesellschaft und Staatsform fordert, sind unsere Werte in Gefahr.

     

    Hier hilft kein noch so gut gemeintes Händereichen

  • MF
    Mr. Füsch

    Hä? Wie jetzt? Das hat ja wohl nichts mit euro- gegen andere Normen zu tun. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Sprengsatzbauen eine islamische gesellschaftliche "Norm" ist, insofern betrachte ich Herrn El Haj Dib nicht als Vetreter einer "Norm".

     

    Hass ist ein Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet - da hat auch Allah kaum eine Chance.

  • J
    Jacob

    @Piraja

     

    Das ist so naiv und plump, dass es eigentlich nur ironisch gemeint sein kann.

  • K
    Karl

    @ R.A.

     

    Was für eine grenzwertige Antwort. Es interesseiert nicht was Du zu wissen meinst, sondern die Faktenlage. Selbstverständlich ist es strafrechtlich zu würdigen, wenn irgendwelche religiösen Wirrköpfe versuchen, irgendwie eine Explosion herbeizuführen. Unabhängig davon, ob sie damit Erfolg haben oder nicht. Der Wille zur Tat ist ausreichend.

    Und was den Sachverhalt mit den Butanflaschen angeht, nochmal auch für Menschen mit geringer Verständnisfähigkeit:

     

    1. Die Zündvorrichtung der USBV hat funktioniert!

    2. Es war, da keine Reaktion stattfand, zu eben diesem Zeitpunkt nichts explosionsfähiges vorhanden, warum auch immer.

    3. Deine Darstellung des normalen mechanischen Versagens einer Butanflasche hat nicht mit einem Explosionsvorgang zu tun. Dazu fordert das SprengG eben aus gutem Grund eine explosionsfähige Zubereitung; etwas das, durch den Nichteintritt einer Explosion belegt, auch nicht vorgelegen hat.

    Es ist durchaus rechtsstaatlich gut begründbar, sehr genau die vorliegenden Beweise zu würdigen. Dinge einfach in eine Topf zu werfen ist mehr als unsachlich und würde im vorliegenden Fall auch die Verteidigung über alle Maßen begünstigen.

     

    Im vorliegenden Fall mindestens auf versuchten Mord zu erkennen ist gut nachvollziehbar und begründbar, Tendenzen zum "kurzen Prozeß" eher weniger, letzteres erinnert fatal an das Vorgehen der jetzt Verurteilten.

     

    Glück auf!

    Karl

  • P
    Piraja

    Leute, ihr seht das alles viel zu eurozentisch, andere kulturelle Normen sind mindesten genauso gut, wie europäische Normen.

     

    Und wer behauptet, islamische Normen seien weniger Wert als westliche, ist ein ganz böser Rassist!

     

    Vielfalt, wie die Vielfalt ethischer Normen, wie sie durch die Einbürgerung des Islams ensteht, sollten wie als Bereicherung und nicht als Problem begreifen!

  • J
    Jacob

    Das Urteil ist im Vergleich zu dem, was er anderen Menschen, ihren Familien und Freunden antun wollte, geradezu milde. Sollte ein derartiger Anschlag, wie Youssef E. H. ihn erreichen wollte, einmal gelingen, dürfte dies politisch v. a. der NPD Auftrieb geben. Die sitzt dann schneller im Bundestag, als mancher Kommentator hier sein selbstgerechtes Gelaber eintippen kann.

  • S
    s.fuchs

    @ LaoSichuan

     

    Ein Ungeist, der den Versuch der massenhaften Tötung Unschuldiger verharmlost. Das Urteil geht in Ordnung. Mit RAF-Ideologie haben diese Fanatiker nichts zu tun, die Taten sind nicht vergleichbar.

  • R
    R.A.

    @karl:

    Fliegt beim erhitzen explosionsartig in die Luft, wird heiss, tötet Menschen. Da sind mir Deine chemischen Spitzfindigkeiten egal, ich nenne sowas umgangssprachlich einen Sprengsatz, und der Stoff aus dem sowas gemacht ist Sprengstoff. Und scharf deshalb, weil es zu entzünden ging. Jeder der eine Butangasflasche schon mal hat fliegen sehen pfeift auf irgendwelche dämlichen Wortklauberein an dem Punkt, egal ob hochexplosiv oder "nur" entzündbares Gas: Laut, heiss, tut weh und tötet. Mord.

  • K
    Karl

    @ R.A

     

    Was bitte ist "scharfer Sprengstoff" ? diese Bezeichnung ist offenkundiger Unsinn. Was ein Spreng- bzw. Explosivstoff ist, weist die Positivliste im SprengG aus!!!

    Hysterische Vermutungen fallen eindeutig nicht darunter.

     

    BTW: Ein flüssiges Butan/Propan-Gemisch ist bestimmt aus o.a. Gesetz und aus stöchiometrischen sowie thermodynamischen Gründen kein Explosiv- geschweige denn Sprengstoff. Ist Dir überhaupt der Unterschied klar? Wenn nicht, empfehle ich:

     

    Fickett, W. (1999):Detonation-Theory and Experiment.--Dover Publ.; Los Alamos.

     

    Ob die Konstruktion faktisch eine Atrappe war ist nicht einfach zu entscheiden; eine funktionsfähige Zündvorrichtung war ja vorhanden, nur eben keine explosionsfähiges Selbstlaborat.

     

    Die Ausrede glaube ich dem Täter aber auch nicht.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • K
    Krause

    @ Von LaSichuan:

    Stimme R.A. zu. Im Übrigen geht es hier auch um Abschreckung (Generalprävention), damit unsere Herren Islamisten wissen, dass mit der deutschen Justiz nicht zu spaßen ist. Gutes Urteil.

  • R
    R.A.

    @LaoSichuan:

     

    1. Präfix meinst Du wohl

    2. Versuchter Mord wird in D immer mit Lebenslang (genau wie Mord) bestraft. Genau wie bei Mord kann auf strafmildernde Umstände erkannt werden. Mittlerweile kann man sich auch vor dem Posten solcher ... kommentare selber informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Mord#Versuchter_Mord

     

    Und ja. Ich halte die Ausrede "Attrappe" einfach nur für unglaublich hanebüchen - eine Attrappe hat keinen scharfen Sprengstoff dabei. Insofern ist der versuchte Mord an dutzenden Menschen (egal ob shculdig oder unschuldig, wir wollen ja schliesslich keine Todestrafe in D, gelle) in meinem Augen zurecht mit "Lebenslang" bestraft. Er kommt ja in 20 jahren wieder raus.

  • L
    LaoSichuan

    Sobald ein Prozess das Prefex Terror- bekommt, läuft die Justiz Amok. Lebenslang für eine Tat, bei der niemand zu Schaden gekommen ist, der Ungeist der RAF-Prozesse ist wieder auferstanden

  • K
    Kai

    @Antimateire

     

    "Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt."

     

    Haben Sie dazu irgendwelche Zahlen und Fakten? Das würde mich interessieren.

     

    Nicht falsch verstehen. Ziehe die Aussage nicht grundsätzlich in Zweifel. Würde aber doch gerne wissen, wo und von wem in Deutschland die ganzen Bomben hergestellt werden. Im Ruhrpott oder in Sachsen oder in Schwaben? Und wie viele pro Jahr? Welchen prozentualen Anteil hat Deutschland am internationalen Waffenhandel? Möglichst konkrete Angaben und Quellen würden mich sehr interessieren.

  • S
    s.fuchs

    @ antimaterie

     

    Na, dann hätten sie mal im Religionsunterricht ein bißchen besser aufpassen sollen. Wo im Neuen Testament wird denn Gewalt, gegen wen auch immer gerechtfertigt bzw. verherrlicht ? Wo wird dort zu Übergriffen gegenüber Schwulen und Lesben aufgerufen? Wo wird dort zu heiligen Kriegen aufgerufen? Aber das werden Sie zumindest doch mitbekommen haben: Dass für Christen das NT verbindlich ist, welches das alte relativiert oder diesem auch widerspricht. Aber vielleicht hat sich auch herumgesprochen, dass unsere Gesellschaft und G.ordnung entscheidend von Aufklärung und Humanismus geprägt ist, Religion daher im Wesentlichen auch nicht mehr mißbraucht wird wie im Mittelalter.

     

    Das mit den Streubombenopfern in Mittelasien ist eine schlimme Sache. Aber welcher Pabst oder Bischof befürwortet solches Handeln?

  • A
    Antimaterie

    @ Fuchs

     

    Du alter Fuchs, der Islam ist doch wirklich das letzte. Unterdrückung der Frau, keine Anerkennung von Schwulen und Lesben, keine Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, grausame Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt... aber du sprichst wirklich von Interpretationen des Korans? Nicht etwa von der bibel des Christentums? Ich frage nur nach, weil mir bei der Aufzählung all dieser Greueldinge zuerst mein Relgionsunterricht in der Schule wieder einfällt.

     

    Aber das war doch damals, wirst du jetzt vielleicht sagen. Auch heute noch wird der Inhalt der Bibel gelehrt. Bush brüstete sich damit, dass er sich von Gott dazu berufen fühlt Krieg zu führen.

     

    Mensch Leute mir wird schlecht bei diesen ganzen Predigten, die hier über Gerechtigkeit gehalten werden. Wir sind ja alle so dermaßen gut und unschuldig, dass es schon in den Augen blendet. und die dort unten sind alle so schlecht und böse, dass man es riechen kann.

     

    Damit mich keiner falsch versteht. Es gibt für solche Taten keine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung! Aber die ganze Diskussion ist mir zu einseitig. Wir haben geradezu panische ängste wenn es darum geht dass uns etwas passieren könnte. Ich frage mich, wie die vielen Zivilisten über uns denken, die als Kolateralschäden durch unsere Splitterbomben zu Krüppeln werden. Geben wir denen doch auch einmal eine Stimme vor Gericht! Das nenne ich fair!

  • A
    Antimateire

    @Krause

     

    welch sinnfreies Argument. Abschreckung. Ja. Richtig. Jeder Selbstmordattentäter wird sich jetzt erschrocken an die Stirn fassen und sagen: 'Oh, wenn ich jetzt dafür ins Gefängnis kommen muss, wenn ich bei einem Selbstmordanschlag ums Leben komme, dann lasse ich es doch am besten gleich sein.'

     

    Wer Bomben baut um Menschen zu töten gehört auf jeden Fall bestraft! Darüber braucht man nicht zu diskutieren. Allerdings sollten wir das mal nicht ganz so laut brüllen, denn Deutschland gehört zu den größten Waffenexporteuren auf der ganzen Welt. Nicht nur um Arbeitsplätze zu erhalten stellen wir jährlich tausende von Bomben her die unzählige Kinder töten. Aber das zählt ja nicht. Sind ja keine Deutschen, die dabei drauf gehen, gel?

  • P
    Piraja

    @s.fuchs

    Mein erster Kommentar war eigentlich ironisch gemeint. Am Anfang des Kommentars hatte ich gesagt, dass nach den Lehren der klassischen Scharia das Töten von Nichtmuslimen, die keine Kopfsteuer zahlen, sünd- und straflos ist. Darunter kam folgender Link:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    und dann das mit der "Gleichwertigkeit der Kulturen und dem Rassismus. Der erste Teil meines ersten Kommentars ist leider dem "Hausrecht" zum Opfer gefallen. Tja so kanns gehen...

  • S
    s.fuchs

    @ piraja

     

    So, so, jemand, der gewisse islamische Werte nicht gut findet, ist automatisch, oh böse Schublade öffne Dich, ein Rassist!

     

    Formal betrachtet kann er das nicht sein, da Rassismus nichts mit religiösen Werten zu tun hat.

     

    Bestimmte Traditionen islamischer Glaubensgruppen widersprechen nun mal einer liberalen, aufgeklärten Werteordnung. Wie steht´s mit Frauenrechten, Anerkennung von Schwulen und Lesben, Anerkennung anderer Religionsgemeinschaften, Einstellung gegenüber Krieg und Gewalt? Der Koran wird da ganz unterschiedlich ausgelegt, bestimmte Strömungen kann man nicht tolerieren.

  • M
    Maddin

    Wer sich mal die Mühe macht und zu diesem Fall in verschiedenen Zeitungen (FAZ, FR, SZ, taz) via Internet recherchiert, bekommt doch ein recht klares Bild: Die Kerle wollten ein Blutbad anrichten.

     

    Das ist durch glückliche Umstände verhindert worden. Das Entsetzen wäre groß gewesen und der Groll auf Muslime bedrohlich gewachsen.

  • P
    Piraja

    Lest doch mal folgendes:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Harbi

     

    da versteht man doch gleich viel besser, warum es Leute wie die "Kofferbomber" gibt!

  • R
    rosarot

    @ vic

    Mir spielt dieser ganze Hergang auch viel zu sehr dem lieben Herrn Schäuble in die Hand, als dass ich das wirklich ernst nehmen könne! Juhu, Videokameras haben ihn erfasst "Wir brauchen mehr davon!" Ein islamistisch motivierter Anschlag auf Deutschem Boden: "Wir stehen im Fadenkreuz von Bin Laden"...

     

    Ich bin bei der Beweisaufnahme nicht dabei gewesen und leider auf Informationen aus dritter oder vierter Hand angewiesen, kann also nicht behaupten irgendwas beurteilen zu können, aber mir macht das keine Angst und noch mehr "Sicherheitsvorkehrungen" lehne ich ab! Verrückte hält das nicht auf!

  • V
    vic

    "dass Deutschland einem islamistischen Anschlag nie näher gestanden hat als im vorliegenden Fall". sagt die Staatsanwaltschaft...

    So etwas hört er gern, unser Innenminister des Äußersten. Allerdings muss ich sagen, nachdem ich gestern H.Rosenkranz´ Äußerung hörte bin ich doch ein wenig von der Richtigkeit einer langjährigen Strafe überzeugt. Nicht lebenslang!

    "Den Zweien wäre die Sache dann doch zu kompliziert geworden, woraufhin sie sich entschlossen hätten, die Flaschen einfach nur so in die Züge zu stellen. Dann wär´s halt nur eine Warnung..."

    Jedenfalls waren das keine Profis, also Alarm Sirenen wieder aus. Zudem kommt es mir vor, als ob das Ballack-Trikot strafverschärfend gewertet wurde. Seltsame Rechtsprechung.

  • R
    RED

    Richtig gefährlich wird es meines Erachtens, wenn der Islamismus aus Gründen der "allgemeinen Liberalität" und aus falsch verstandener Menschenliebe fälschlicherweise mit dem Islam gleichgesetzt wird. In unserer Gesellschaft ist Glaubensfreiheit garantiert – allerdings nur in den Schranken anderer Grundrechte! Nein, islamistisches Gedankengut ist keine "Bereicherung" für unsere Gesellschaft; es ist eine Gefahr, die bekämpft werden muss. Sobald die Ausübung des islamischen Glaubens mehr ist als die Befolgung spiritueller Riten, sobald eine politische Ideologie die Einheit von Glaube, Recht, Gesellschaft und Staatsform fordert, sind unsere Werte in Gefahr.

     

    Hier hilft kein noch so gut gemeintes Händereichen

  • MF
    Mr. Füsch

    Hä? Wie jetzt? Das hat ja wohl nichts mit euro- gegen andere Normen zu tun. Ich glaube jedenfalls nicht, dass Sprengsatzbauen eine islamische gesellschaftliche "Norm" ist, insofern betrachte ich Herrn El Haj Dib nicht als Vetreter einer "Norm".

     

    Hass ist ein Gott, der keine anderen Götter neben sich duldet - da hat auch Allah kaum eine Chance.

  • J
    Jacob

    @Piraja

     

    Das ist so naiv und plump, dass es eigentlich nur ironisch gemeint sein kann.

  • K
    Karl

    @ R.A.

     

    Was für eine grenzwertige Antwort. Es interesseiert nicht was Du zu wissen meinst, sondern die Faktenlage. Selbstverständlich ist es strafrechtlich zu würdigen, wenn irgendwelche religiösen Wirrköpfe versuchen, irgendwie eine Explosion herbeizuführen. Unabhängig davon, ob sie damit Erfolg haben oder nicht. Der Wille zur Tat ist ausreichend.

    Und was den Sachverhalt mit den Butanflaschen angeht, nochmal auch für Menschen mit geringer Verständnisfähigkeit:

     

    1. Die Zündvorrichtung der USBV hat funktioniert!

    2. Es war, da keine Reaktion stattfand, zu eben diesem Zeitpunkt nichts explosionsfähiges vorhanden, warum auch immer.

    3. Deine Darstellung des normalen mechanischen Versagens einer Butanflasche hat nicht mit einem Explosionsvorgang zu tun. Dazu fordert das SprengG eben aus gutem Grund eine explosionsfähige Zubereitung; etwas das, durch den Nichteintritt einer Explosion belegt, auch nicht vorgelegen hat.

    Es ist durchaus rechtsstaatlich gut begründbar, sehr genau die vorliegenden Beweise zu würdigen. Dinge einfach in eine Topf zu werfen ist mehr als unsachlich und würde im vorliegenden Fall auch die Verteidigung über alle Maßen begünstigen.

     

    Im vorliegenden Fall mindestens auf versuchten Mord zu erkennen ist gut nachvollziehbar und begründbar, Tendenzen zum "kurzen Prozeß" eher weniger, letzteres erinnert fatal an das Vorgehen der jetzt Verurteilten.

     

    Glück auf!

    Karl

  • P
    Piraja

    Leute, ihr seht das alles viel zu eurozentisch, andere kulturelle Normen sind mindesten genauso gut, wie europäische Normen.

     

    Und wer behauptet, islamische Normen seien weniger Wert als westliche, ist ein ganz böser Rassist!

     

    Vielfalt, wie die Vielfalt ethischer Normen, wie sie durch die Einbürgerung des Islams ensteht, sollten wie als Bereicherung und nicht als Problem begreifen!

  • J
    Jacob

    Das Urteil ist im Vergleich zu dem, was er anderen Menschen, ihren Familien und Freunden antun wollte, geradezu milde. Sollte ein derartiger Anschlag, wie Youssef E. H. ihn erreichen wollte, einmal gelingen, dürfte dies politisch v. a. der NPD Auftrieb geben. Die sitzt dann schneller im Bundestag, als mancher Kommentator hier sein selbstgerechtes Gelaber eintippen kann.

  • S
    s.fuchs

    @ LaoSichuan

     

    Ein Ungeist, der den Versuch der massenhaften Tötung Unschuldiger verharmlost. Das Urteil geht in Ordnung. Mit RAF-Ideologie haben diese Fanatiker nichts zu tun, die Taten sind nicht vergleichbar.

  • R
    R.A.

    @karl:

    Fliegt beim erhitzen explosionsartig in die Luft, wird heiss, tötet Menschen. Da sind mir Deine chemischen Spitzfindigkeiten egal, ich nenne sowas umgangssprachlich einen Sprengsatz, und der Stoff aus dem sowas gemacht ist Sprengstoff. Und scharf deshalb, weil es zu entzünden ging. Jeder der eine Butangasflasche schon mal hat fliegen sehen pfeift auf irgendwelche dämlichen Wortklauberein an dem Punkt, egal ob hochexplosiv oder "nur" entzündbares Gas: Laut, heiss, tut weh und tötet. Mord.

  • K
    Karl

    @ R.A

     

    Was bitte ist "scharfer Sprengstoff" ? diese Bezeichnung ist offenkundiger Unsinn. Was ein Spreng- bzw. Explosivstoff ist, weist die Positivliste im SprengG aus!!!

    Hysterische Vermutungen fallen eindeutig nicht darunter.

     

    BTW: Ein flüssiges Butan/Propan-Gemisch ist bestimmt aus o.a. Gesetz und aus stöchiometrischen sowie thermodynamischen Gründen kein Explosiv- geschweige denn Sprengstoff. Ist Dir überhaupt der Unterschied klar? Wenn nicht, empfehle ich:

     

    Fickett, W. (1999):Detonation-Theory and Experiment.--Dover Publ.; Los Alamos.

     

    Ob die Konstruktion faktisch eine Atrappe war ist nicht einfach zu entscheiden; eine funktionsfähige Zündvorrichtung war ja vorhanden, nur eben keine explosionsfähiges Selbstlaborat.

     

    Die Ausrede glaube ich dem Täter aber auch nicht.

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • K
    Krause

    @ Von LaSichuan:

    Stimme R.A. zu. Im Übrigen geht es hier auch um Abschreckung (Generalprävention), damit unsere Herren Islamisten wissen, dass mit der deutschen Justiz nicht zu spaßen ist. Gutes Urteil.

  • R
    R.A.

    @LaoSichuan:

     

    1. Präfix meinst Du wohl

    2. Versuchter Mord wird in D immer mit Lebenslang (genau wie Mord) bestraft. Genau wie bei Mord kann auf strafmildernde Umstände erkannt werden. Mittlerweile kann man sich auch vor dem Posten solcher ... kommentare selber informieren: http://de.wikipedia.org/wiki/Mord#Versuchter_Mord

     

    Und ja. Ich halte die Ausrede "Attrappe" einfach nur für unglaublich hanebüchen - eine Attrappe hat keinen scharfen Sprengstoff dabei. Insofern ist der versuchte Mord an dutzenden Menschen (egal ob shculdig oder unschuldig, wir wollen ja schliesslich keine Todestrafe in D, gelle) in meinem Augen zurecht mit "Lebenslang" bestraft. Er kommt ja in 20 jahren wieder raus.

  • L
    LaoSichuan

    Sobald ein Prozess das Prefex Terror- bekommt, läuft die Justiz Amok. Lebenslang für eine Tat, bei der niemand zu Schaden gekommen ist, der Ungeist der RAF-Prozesse ist wieder auferstanden