: Uraltes Ruderboot ohne Hafen
Über ein Jahrtausend lag es im Nydamer Torfmoor. Dann wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts von einem Flensburger Studienrat entdeckt, und seitdem kommt das 1700 Jahre alte Ruderboot nicht mehr zur Ruhe: Das 23 Meter lange Schiff erlebte eine wahre Odyssee durch mehrere Museen, bis es schließlich 1947 im Schleswiger Schloß Gottorf strandete. Jetzt steht vielleicht ein neuer Ortswechsel an. Dafür kämpft zumindest seit Jahresanfang der dänische Archäologe Flemming Rieck vom maritimen Institut des dänischen Nationalmuseums. Er will das Schiff wieder in die frühere See- und Sumpflandschaft bei Nydam verfrachten und entfachte damit einen deutsch-dänischen Streit. Dessen Wogen scheinen sich jedoch wieder zu glätten: „Die Kulturhistoriker beider Seiten sollten sich zusammensetzen und alles in Ruhe besprechen“, ließ Rieck gestern moderat verlauten. Eine Verlegung des Schiffs an seinen ursprünglichen Fundort sei „in hohem Maße eine kulturpolitische Frage“, keineswegs aber eine absolute Forderung. Schleswig-Holstein lehnt eine Verlegung vorerst ab. lno/taz
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