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Unverstanden

■ betr. Wahlausgang für die Grünen

betr.: Wahlausgang für

die Grünen

Die Bundestagswahl verdeutlicht, daß die Unentschiedenheit der Grünen zwischen Bewegung und Partei nicht mehr verstanden wird. Zu Recht, denn die Selbstblockade führte dazu, daß weder ein politisches Profil deutlich wurde noch Repräsentanten, die für grüne Politik standen. Sie haben sich aber nicht nur selbst blockiert, weil die innerparteilichen Strukturen jeden dauernd Stellung nehmen ließen, sondern weil zwei unterschiedliche Konzepte in einer Dauerauseinandersetzung liegen.

Will man an der Rolle der Fundamentalopposition festhalten, ist es egal, ob man dafür im Parlament sitzt, oder auf die Straße geht (erstaunlich ist nur, daß ihre lautstärksten VertreterInnen sich um einen Parlamentssitz bewerben). Die Umsetzung grüner Politik unter parlamentarischen Bedingungen fordert allerdings dringend innerparteiliche Strukturveränderungen und eine Aufgeschlossenheit für deren Möglichkeiten.

Aufgeschlossenheit auch für die Möglichkeit, an der Macht zu partizipieren und dem Koalitionspartner ein vertrauenswürdiger Partner zu sein. In diesem Sinne ist die Forderung „zurück zur Basis“ (Ditfurth) schon richtig, aber als vernünftige Vertretung der Interessen der grünen Basis in den Parlamenten. Die Grünen müssen zu einer ökologisch orientierten Reformpartei werden, die für offene Demokratie, multikulturelle Gesellschaft und Minderheitenschutz stehen. Heinrich Kehmeier, Bielefeld

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