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Unterrichten mit Rückenschmerzen -betr.: "Schwerbehinderte LehrerInnen benachteiligt", taz vom 10.1.94

Betr.: „Schwerbehinderte LehrerInnen benachteiligt“, taz 10.1.94

Ich bin selber schwerbehinderter Lehrer in Bremen. Ich erhielt 1984 ein Stellenangebot aus NRW, wo ich auf Antrag und Vorlage meines Schwerbehindertenausweises eine permanente wöchentliche Stundenentlastung von sechs Unterrichtsstunden erhielt. In Bremen bekam ich keine Ermäßigung. Nach Information des Personalrats Schulen ist Bremen das einzige Bundesland der alten Bundesländer, das keine regelmäßige Stundenermäßigung für schwerbehinderte Lehrer/Lehrerinnen gewährt. Aufgrund meiner Behinderung habe ich permanent Rückenschmerzen. Um damit arbeiten zu können, muß ich regelmäßig (zwei mal wöchentlich) Krankengymnastik, Schwimmübungen und Atemübungen durchführen. Um meine Arbeitskraft langfristig zu erhalten, habe ich seit Jahren von mir aus eine Stundenreduzierung von wöchentlich sechs Schulstunden bei entsprechender Gehaltskürzung beantragt und erhalten. Ich fühle mich doppelt benachteiligt, zum einen erhalte ich damit eine Gehaltseinbuße und zum anderen wird dadurch mein Rentenanspruch geringer. Ich bin der Meinung, daß eine regelmäßige wöchentliche Stundenermäßigung für die besonderen Belastungen (z.B. Schmerzen, medizinische Behandlungen u.a.) als Nachteilsausgleich gewährt werden sollte.

Hinsichtlich der Thematik „Stundenermäßigung für schwerbeh. Lehrer/innen“ hat sich in Bremen eine Arbeitsgruppe betroffener Lehrer/innen gebildet, die sich am Do., 13.1.94 wieder trifft. Nähere Informationen bei H.-W. Stein, Tel. 506595

Hermann Lüpping

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